Mordanschlag Nr. 19 auf Billy - Zeugenbericht v. S. Lehmann

Und wieder einmal ...
Mordanschlag Nr. 19, vom 26. August 2002, 20.55 Uhr

Am Montag, den 26. August 2002, kam ich am Abend gegen 18.40 Uhr von einer Zivilschutzübung ins Center zurück, die ich für eine ganze Woche zu absolvieren hatte. Das Militär stellte mir für diese Zeit einen Militär-Puch (Geländefahrzeug) zur Verfügung, den ich nun auf dem Parkplatz bei der Garage abstellte und mit Material für den nächsten Tag bestückte. Noch am Fahrzeug beschäftigt, trat Billy zu mir und wir kamen ins Gespräch. Er erzählte mir von einem seltsamen Besuch, den er am Nachmittag hatte. Ein grossgewachsenes fremdes Pärchen war gegen 14.10 Uhr mit einem weinroten Personenwagen vor dem Remise-Gebäude vorgefahren, begrüsste ihn mit Herrn Meier und fragte, ob sie das Center besichtigen könnten. Billy sagte ihnen, dass sie sich schon umschauen dürften, dass jedoch niemand anwesend sei, der sich um sie kümmern könne. So wollten sie ihr Auto auf dem vorderen Parkplatz beim Biotop abstellen, kamen jedoch nicht mehr zurück. Billy wunderte sich darüber und fragte nach, ob jemand die fraglichen Personen gesehen hätte. Von Renate König aus Schmidrüti wurde ihm bestätigt, dass die beiden das Center verlassen hatten und die Strasse Richtung Sitzberg hinaufgefahren seien.
Wir sprachen noch über das eine und andere, wobei ich mit meinem Rücken Richtung hinterer Rank stand und sah, wie Billy um 18.45 Uhr plötzlich über meine Schulter blickte. Dann sagte er, er habe soeben einen dunkelgekleideten Mann in der Kurve hinten beim Geröll-Silo verschwinden sehen, der nur für Sekunden sichtbar gewesen sei. Das schnelle Verschwinden des Mannes veranlasste mich dazu, zur Kurve hinunterzurennen und nachzuschauen. Nirgends aber fand ich ein Anzeichen eines Menschen. Nach kurzem Suchen ging ich zu Billy zurück und wir beschlossen, vermehrt Aufmerksamkeit walten zu lassen, weil uns das Verhalten des beobachteten Mannes doch recht seltsam vorkam. Zehn Minuten später, es war gerade 18.55 Uhr, standen wir beide vor dem Wohnhaus und betrachteten zusammen eine grosse Kreuzspinne, die gerade einen Nachtfalter verspeiste, während das wunderschöne und grosse Spinnennetz in der Abendsonne glitzerte.
Ein weiteres Mal stand ich mit dem Rücken zur Garage, als Billy wieder über meine Schulter sah und rief: «Jetzt ist der Kerl schon wieder aufgetaucht!» Jedoch hatte Billy nur kurz dessen Oberkörper neben der etwas entfernten Kinderschaukel gesehen, wo offenbar der gleiche Mann wieder aufgetaucht und auch gleich wieder verschwunden war. Wieder spurtete ich los, zusammen mit Billy, und abermals suchten wir vergebens nach Spuren und dem Mann. Nach längerem ergebnislosem Suchen beschlossen wir, sehr aufmerksam die Umgebung im Auge zu behalten. Ich erledigte noch verschiedene Arbeiten, duschte anschliessend, bevor ich mich dann zur Meditation zurückzog. Als ich um 20.35 Uhr in die Küche -zu-rückkam, spielten Billy und Patric am Küchentisch eine Partie Schach. Ich schaute den beiden noch eine Weile zu und kochte mir auch einen Kaffee. Es war 20.55 Uhr als ich zum Kühlschrank ging, um Kaffeerahm zu holen, als Billy fragte, was denn draussen los sei und er hastig die Küche durch den Hinterausgang verliess, offenbar aufgeschreckt durch ein Geräusch, das ich selbst allerdings nicht gehört hatte, weil ich mich in diesem Augenblick im Hinterraum der Küche befand. Sekunden später peitschte ein Gewehrschuss auf, der sich nach einer Kleinkaliber-Waffe anhörte. Zur Küchentür rennend, riss ich diese auf und prallte beinahe mit Billy zusammen, der die Treppe hoch in die Küche zurückgestürmt kam. Hastig fragte ich ihn: «Hät’s wieder knallt?» Kurz bejahte er: