Streit um unsere Vorfahren

Die Fakten sind einfach und liegen auf der Hand. Die bibelgläubigen Menschen gehen davon aus, dass Himmel und Erde vor rund 5000 Jahren von ihrem Gott erschaffen wurde. Neuere Definitionen führen an, dass diese Jahreszahl natürlich nicht so eng gesehen werden dürfe und es sich bei den genannten Tagen eben auch um Jahrtausende handeln kann. Bereits die Tatsache aber, dass sich die christlichen Menschen nur auf Interpretationen, Meinungen, Ansichten und auf die widersprüchlichen Aussagen ihrer ‹Gelehrten› und ‹Theologen› stützen können macht deutlich, dass es sich wohl um eine recht unvollkommene und interpretationsbedürftige Evolutions-Überlieferung ihres Gottes handelt.
Erschwerend kommt dazu, dass im gesamten biblischen Werk an keiner einzigen Stelle von möglichen Vorfahren des Adam die Rede ist. Dinosaurier oder jegliche Urtiere lässt die Bibel erst recht nicht zu. Interessanterweise wurde angesichts des Anthropologieproblems noch niemals die Ausrede laut, dass es sich bei Adam wohl um den ersten ‹perfekten› von Gott erschaffenen Menschen gehandelt haben könnte. Ebenfalls nicht die Ausflucht, dass Adam nach vielen Millionen Jahren der Übung endlich das erste zufriedenstellende Produkt Gottes darstellte. Ganz im Sinne der alten Lebensweisheiten: ‹Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen› oder ‹Übung macht den Meister›. Das darf natürlich nicht sein. Die Christenmenschen wollen ihren Gott vollkommen, allwissend und allkönnend sehen. Fehler sind ihm fremd. Zudem hat er auch nie klein angefangen. Dennoch bleibt das Rätsel der Jahrmillionen alten Erdgeschichte aus biblischer Sicht ungelöst. So stellt sich auch die Frage, warum Gott wohl nach dem Aussterben der Dinosaurier über siebzig Jahrmillionen Jahre zuwartete, ehe er dann angeblich vor zweitausend Jahren seinen Sohn ‹Jesus› (Jmmanuel) auf die Erde geschickt haben soll? Ganz abgesehen von der Tatsache, dass die Wissenschaftler – im krassen Gegensatz zur päpstlichen Lehre – das Alter unseres Weltenalls auf rund acht bis zwanzig Milliarden Jahre schätzen; Wissenschaftler, die sich dennoch gerührt neben den Papst stellen und mit ihm zusammen durch das vatikanische Teleskop nach den Sternen schauen. Im Grunde genommen eine äusserst paradoxe Situation, wobei es verwunderlich ist, dass der Papst überhaupt einen Blick auf etwas werfen kann, das eigentlich gemäss biblischer Lehre, also dem Dogma seines ‹Chefs›, gar nicht existiert.
Die Evolution hätte es wohl kaum geschafft, im Laufe von lediglich fünftausend Jahren ein mehrere milliardenaltes Universum zu erschaffen – dennoch ist es vorhanden. Gemäss plejarischen Angaben ist das Universum zudem bereits rund 46 Billionen Erdenjahre alt.

Fazit: Ganz offensichtlich ist es so, dass sich weder die Wissenschaft noch der Papst zu diesem Widerspruch äussern. Erwachsene Menschen schweigen zu einem schwerwiegenden philosophischen Widerspruch. Die Hand vor den Mund zu halten und zu schweigen zeugt von Selbsterniedrigung, blinder Hörigkeit und selbstauferlegter Demut gegenüber einer irrenden Macht und Institution. Widersprüchlich bleiben zu wollen ist eine Sache, die in der persönlichen Selbstverantwortung eines jeden einzelnen liegt. Widersprüche und Unlogik jedoch bewusst seinen Nachkommen und Kindern zu lehren, zeugt bereits von massloser Skrupellosigkeit. Trotzdem bleibt die Tatsache, dass uralte Skelette und unzählige andere Zeugen einer jahrmillionenalten Erdgeschichte vom Irrtum der biblischen Überlieferungen zeugen.