Gesetz gegen Klitorisbeschneidung

oder
Tradition der Unmenschlichkeit zumindest auf dem Papier am Pranger!

Gemäss einer Zeitungsmeldung der Schaffhauser Nachrichten vom Donnerstag, den 13.12.2001, soll in Kenia die Genitalverstümmelung bei Mädchen unter 17 Jahren generell strafbar werden. Das neue Gesetz zeugt von gewissen Fortschritten auf dem afrikanischen Kontinent, denn im Jahre 1996 hatte ein Beschneidungsverbot gar nicht erst das Parlament erreicht. Das Gesetz, das nun dem Präsidenten Arap Moi zur Unterschrift vorliege, sehe zudem vor, die Klitorisdektomie bei älteren Mädchen und bei Frauen zustimmungspflichtig zu machen. Leider gehören die Entfernung der Klitoris und sogar die Amputation der kleinen Schamlippen an vielen Orten noch immer zum Ritual der Frauwerdung. Ein Ritual das von unbeschreiblicher Unterdrückung, Missachtung, Versklavung, Freiheitsberaubung und Knechtschaft der Frauen und Mädchen zeugt. Als Produkt kultreligiöser Verwirrung und wahngläubiger Vorstellungen zeigt dieser unmenschliche Brauch mit aller Deutlichkeit auf, mit welcher Macht und Gewalt die herrschende Männerwelt die Demut ihrer Frauen erzwangen und erzwingen.
Eifersucht, Machtgier, Besitzgier, Sadismus und ausgeartete sexuelle Phantasien und Gedanken stehen als Motive hinter derart schändlichen Handlungen. Kein schöpferisches Gesetz und kein einziges Gebot verlangt danach, die Frauen im Genitalbereich zu verstümmeln oder ihnen sonstwie Schaden zuzufügen. Es gibt diesbezüglich auch keinerlei derartig ausgeartete Beispiele in der Natur zu beobachten, die auf die Menschen zu übertragen wären.
Traditionen schützen vor Torheit und Irrtum nicht. Daher ist es unentschuldbar, unschuldigen Mädchen und Frauen eine derartig schreckliche Pein und Misshandlung im Namen der Tradition, Stammesbräuche oder angeblichen Reifungsbeweisen aufzuerlegen. Unzählige Mädchen und junge Frauen haben nach der Beschneidung ihr Leben verloren und sind an Vergiftungen und Infektionen elend zugrunde gegangen.
Die Mütter, jegliche Frauen und gebärfähigen Weiber sind durch eine Geburt der Spiegel schöpferischer Existenz. Kaum eine andere Tradition bricht wohl mehr mit den schöpferischen Gesetzen, als die der Misshandlung, Verachtung oder Verstümmelung eines schöpferischen Aktes.
Die Schöpfung selbst zeugt, kreiert und gebiert mit Freude, um dadurch den höchsten evolutiven Zweck und Daseins-Sinn zu erfüllen. Sie zerstört sich nicht selbst im schöpferischen Schaffen und ergibt sich nicht in selbstauferlegte Einschränkungen, Dogmen und kultreligionsbedingte Falschhandlungen. Es entspricht in keiner Art und Weise dem Schöpfungsplan, den Frauen und Mädchen ein Organ der Lustempfindung zu erschaffen, um dieses nachher als Fruchtbarkeitsbestätigung oder Beweis einer ‹Frauwerdung› schmerzvoll zu verstümmeln. Lustempfindung und Freude gehören schöpfungsgesetzmässig ebenso zum Zeugungsakt wie der Schmerz zur Geburt, auf den naturgegeben wiederum die Freude über das neugeborene Leben folgt.
Wäre all dem anders, dann hätte die Schöpfung den Frauen keine Klitoris erschaffen, wenn dieses Organ nicht eine ganz bestimmte Aufgabe und schöpfungsgesetzmässige Funktion zu erfüllen hätte.
Im Gegensatz dazu hat aber die Beschneidung der Männer eine ganz andere und hygienische Funktion.
Sie mindert nicht das Lustempfinden und beschränkt sich nur auf ein kleines Stückchen Vorhaut der Eichel. Dem Mann wird nicht die Hälfte oder der ganze Penis abgeschnitten, wie dies im Grunde genommen bei der Frau durch die Beschneidung der Schamlippen und der Klitoris in menschenverachtender Art und Weise und im Namen der Tradition vorgenommen wird. Kein Mann würde sich freiwillig und aus Tradition seinen Penis entfernen lassen, um danach im Namen falscher Traditionen lebenslänglich auf lustvolle sexuelle Aktivitäten zu verzichten. Dies jedoch fordert gerade die Männerwelt der bestimmten Weltreligionen unter Gewaltandrohung gegenüber den Frauen.