Leserfragen Fortsetzung

Herr Meier, entschuldigen Sie, dass ich Sie unbekannterweise anrufe. Ich bin ein fleissiger Leser ihrer Website, in der immer viel Erfahrenswertes, Logisches und Klarstellendes zu finden ist. In der Regel kann ich mit den Ausführungen übereinstimmen, die Sie veröffentlichen, ausser dass Sie keine politische Meinung haben, die gerade bezüglich der Attentate vom 11. September in Amerika von Bedeutung wäre. Es wäre mir aber trotzdem eine Freude, und sicher auch wichtig für die Menschen, wenn Sie in dieser Beziehung trotzdem von Ihrer Regel Abstand nehmen und Ihre Meinung dazu sagen würden.

Meine Meinung dazu ist die, dass die Amerikaner selbst seit aller Zeit viel Unheil angerichtet haben, sowohl bei den Indianern wie auch durch Terroristenausbildung, was sie einfach als Widerstandskämpfer-Ausbildung bezeichnen, nebst Einmischungen in die Angelegenheiten vieler fremder Staaten und Gruppierungen, wodurch unzählbare Menschen ihr Leben lassen mussten. Auch das kommt meines Erachtens einem Terrorismus usw. gleich.

T. Bayer/Schweiz

Antwort

Schon am Telephon habe ich Ihnen erklärt, dass ich mich nicht in politischer Form engagiere und auch nicht in dieser Form im Bulletin eine Antwort geben kann. Nichtsdestoweniger jedoch kann ich mich äussern, ohne Politik zu betreiben, sondern einfach, um meine Meinung zu sagen gemäss den Erfahrungen und Erlebnissen, die ich in vielen Ländern der Erde gemacht habe und also auch gemäss dem, wie ich die Sache sehe, verstehe und beurteile. Und gerade in diesem Sinn muss ich Ihren Ausführungen recht geben.

Die Amerikaner haben seit Jahrzehnten - einmal abgesehen von den Indianer-Massakern, der Sklaverei und verschiedener anderer greulicher Dinge der letzten verflossenen Jahrhunderte - Gewaltakte in aller Welt verübt, wie u.a. auch in Vietnam und in islamischen Staaten usw., wofür sie rechnen mussten, dass sie eines Tages dafür die Rechnung präsentiert erhalten würden, was ja leider in sehr schrecklicher Form am 11. September 2001 mit den Terrorakten auf das World-Trade-Center und auf das Pentagon sowie das glücklicherweise misslungene Attentat auf Camp David geschehen ist. Natürlich ist dabei das ganze Geschehen in keiner Weise zu rechtfertigen, ganz im Gegenteil. Und äusserst schrecklich ist es, dass viele unschuldige Menschen dabei ihr Leben verloren haben.

Was ist nun aber das Fazit des Ganzen? Ein Staatspräsident, der, wie immer wieder publik wird, nicht ganz der hellste im Oberstübchen sein soll und der offenbar auch nicht ganz bei Troste ist, schreit und brüllt nach Hass und Rache, um den Senat, den Kongress und das Volk für Krieg und Vergeltung aufzuwiegeln, dessenthalben ihm der Senat und der Kongress auch 40 Milliarden Dollar zusagten, um weltweit Krieg zu führen gegen die Terroristen, womit er aber auch die Staaten meint, woher die Terroristen gebürtig sind oder sich aufhalten oder aufgehalten haben. Dass dabei wiederum Unmenschliches geschieht, massenweise unschuldiges Blut vergossen und neuerlicher Hass und Terrorismus, Rache, Vergeltung und Wahnsinn hervorgerufen werden, das kümmert diesen Mann ebensowenig wie jene, welche im Senat und Volk gleichermassen Pro und Hurra für infernalischen Hass und blutgierige Rache und Vergeltung schreien. Nur ein geringer Teil von vielleicht 30 Prozent der gesamtamerikanischen und restlichen Weltbevölkerung denkt dabei anders, logisch, vernünftig und menschlich. Wie müssen aber all diese Menschen dumm und dämlich sein, die nach Hass, Rache, Vergeltung und weltweiten Krieg brüllen - und wo bleibt ihre Menschlichkeit, wenn sie sich schlimmer benehmen als ausgeartete und nach Blut lechzende Bestien?