Null

Mit dem letzten Jahr des zwanzigsten Jahrhunderts resp. dem zweiten Jahrtausend steht ein Jahr mit drei Nullen ins Haus - 2000. Dazu fragte der am 29.12.1999: «Doch woher kommt eigentlich das Ziffer gewordene Nichts?», um dann gleich selbst folgendes dazu zu erklären:

Am Anfang war ein runder Kringel. «Kha» nannten die Inder ihn. Das bedeutete zugleich Loch und Höhle, aber auch Himmel. Ob die Inder das runde Zahlen-Symbol tatsächlich zuerst erfanden oder die Chinesen, ist unter Experten noch immer umstritten. Jedenfalls war es der Inder Aryabhata, der den Kringel erstmals in seinem mathematischen Werk nannte. Das war 499 nach Christi Geburt. Die Birkenrinde, auf die der Meister damals schrieb, ist natürlich längst verfault. Daher ist unbekannt, wie der Inder die Null im Detail gemalt hat. Gedacht war der Kringel als Platzhalter in den indischen Rechenschiebern: Um nach der Neun die nächst höhere Zahlenreihe zu beginnen, musste ein handfestes Symbol für die Lücke her: «Kha», das Loch.

Während sich die Einwohner Europas immer noch mit dem römischen Zahlensystem herumschlugen und ein «X» für eine Zehn, ein «C» für Hundert und ein «M» für Tausend malten, klauten die Araber die Idee mit der Null von den Indern. Das Abendland blieb weiterhin ohne Kultur und Null. Erst im 10. Jahrhundert, als in Sizilien und Spanien die (arabischen) Mauren herrschten, bekamen die Europäer Wind vom indischen Kringel. Und im 13. Jahrhundert begannen europäische Kaufleute mit dem Platzhalter zu operieren. Die einfacheren Krämerseelen und das Volk warteten nochmals 300 Jahre, bis sie ihre Rechenfibeln mit den römischen Zahlen wegwarfen.

Doch auch in dieser Zeitspanne war die Null meist ein Platzhalter und keineswegs ein anerkanntes Symbol für diejenige nicht natürliche Zahl, die unter der Eins steht. Erst Adam Riese, nach dem wir heute immer noch rechnen, führte die Null im 16. Jahrhundert als nicht natürliche Zahl ein, die fortan in den Lehrbüchern vor der Eins genannt wird.

Tages-Anzeiger

Gemäss Ptaahs Erklärung übernahm der Inder Aryabhata den Kringel resp. die Null uralten Aufzeichnungen, die später, wie auch Aryabhatas Aufzeichnungen, den Weg alles Vergänglichen gingen. Die Uraufzeichnungen, mit denen er operierte, gingen auf altlyranische Ziffern zurück, bei denen die Null als ein kleiner Punkt oder auch als kleine Herzform dargestellt wurde, woraus Aryabhata - auch Arjabhata - den Kringel schuf. Er war nicht nur Mathematiker, sondern auch Astronom und wurde geboren am 21.3.476 in Kusumapura bei Patna. Gestorben ist er am 14.1.552 (gemäss Ptaahs Angaben). , ein von ihm geschaffenes Lehrgedicht enthält mathematische und astronomische Beiträge. Aryabhata löste Gleichungen durch Kettenbrüche und lehrte die Achsendrehung der Erde. Er war auch der erste, der die Sinusfunktion (eine der Winkelfunktionen) gebrauchte.

Billy