Der letzte wahre Prophet

oder: nur ein kleiner Verrückter mit grössenwahnsinnigen Ideen?

Die Rede ist von Claude Vorilhon oder besser bekannt als Raël. Um dieses verkannte Genie besser zu verstehen, machen wir einen kleinen Rückblick auf dessen Leben:

Geboren wurde Claude Vorilhon am 30.9.1946 in Vichy/Frankreich. Er erblickte dort als unehelicher Sohn einer katholischen Mutter und eines unbekannten Vaters, der angeblich ein jüdischer Flüchtling war, das Licht der Welt. Erzogen wurde er von seiner Grossmutter und einer Tante, in einer kleinen katholischen Stadt namens Ambert. Dort lernte er schon als kleiner Junge einen Mann kennen, der ihn für sein späteres Leben prägte; es war «Vater Dissard», der angeblich letzte noch lebende Druidenführer. Mit neun Jahren entdeckte der kleine Claude seine Leidenschaft für den Motorrennsport - die bis heute anhält - und richtete fortan sein ganzes Streben nach dem Ziel, ein grosser Autorennfahrer zu werden. Durch sein fixiertes Interesse litten natürlich seine schulischen Leistungen, wodurch er etliche Male die Schulen und Internate wechseln musste. Mit fünfzehn hatte er genug von Schulen, und so verschlug es ihn nach Paris, wo er sich Dank seines musikalischen Talents als Strassenmusikant über Wasser hielt. Eine Schauspielausbildung brach er wegen mangelndem Interesse wieder ab.

18jährig konnte Claude Vorilhon endlich seinen Führerschein machen und später sogar als Journalist bei einer Autozeitschrift arbeiten. Bald darauf heiratete er seine Frau, Marie Paul, in Dijon und wurde Vater. Nach einem geschäftlichen Misserfolg gründete Vorilhon kurze Zeit später, 1970, in Clermont-Ferrand eine eigene und nach seinem Geschmack erfolgreiche Automobilsport-Zeitung und konnte von nun an neue Wagen probefahren und an Rennen teilnehmen.

Endlich am Ziel seiner Träume? Weit gefehlt. Richtig los ging es dann mit Claude Vorilhon im Jahre 1973. Vorilhon war angeblich auf einem Spaziergang im Vulkangebirge über Clermont-Ferrand, als vor seinen Augen - auch angeblich - eine fliegende Untertasse landete, der ein kleiner Mann Namens Jahwe entstieg. Dieser Jahwe soll Claude Vorilhon dann auch seinen neuen Namen gegeben haben, und fortan durfte er sich Raël nennen.

Jahwe soll ein Männchen von etwa 1,20 Meter gewesen sein, mit mandelförmigen Augen, langem dunklem Haar und einem kleinen schwarzen Bart. Gekleidet war er, gemäss Vorilhon, in einen grünen Einteiler, und der Kopf war von einer Art Heiligenschein umgeben. Eine grünliche Hautfarbe war zu beobachten. Also ein den 70er Jahren entsprechendes Bild eines Ausserirdischen: Ein kleines grünes Männchen!

Raël behauptete, dass das grüne Männchen Jahwe ein Elohim sei, was da heisst «ein vom Himmel Gekommener», und dass er, Raël, als letzter Prophet, als Führer und als Prophet der Religion der Religionen seine Botschaft unter die Menschen zu verbreiten habe.

Raël phantasiert weiter: Die Elohim seien eine sehr hoch entwickelte Rasse in Technik und Wissenschaft. Vor 22000 Jahren bildeten sie durch gewaltige Sprengungen auf der Erde die Kontinente, danach erschufen sie Pflanzen, Tiere und die Menschen. Die Elohim-Wissenschafter synthetisierten danach in den Labors die verschiedenen Rassen, wobei sich die Juden als gelungenste Kreation herausstellten.