Die internationale Raumstation ISS

Riesige Solarzellenflügel mit einer Fläche von 4500 m2 erzeugen ca. 110 Kilowatt Strom. Ein 10 m langer Roboterarm mit einer Tragfähigkeit von rund 8000 kg dient zur Durchführung von Servicearbeiten aller Art. Gitterförmige Rahmenstrukturen, Verbindungsstollen, Andockstellen für bemannte und unbemannte Raumfahrzeuge, Treibstofftanks usw. sind weitere Bauelemente. Als Rettungsfahrzeug dient zunächst ein ständig angedocktes Sojus-Raumschiff, das später von einem neuartigen Raumschiff abgelöst wird, so dass im Notfall eine sofortige Rückkehr der Besatzungsmitglieder zur Erde erfolgen kann.

Obwohl die meisten Leistungen von den USA erbracht werden, sind an diesem gewaltigen technologischen Projekt noch folgende Staaten beteiligt: Russland, Japan, Kanada, Europa (Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, Niederlande, Norwegen, Schweden, Schweiz, Spanien) und Brasilien. Der ganze Komplex kann einer Crew von maximal sieben Stationauten einen ständigen Aufenthalt garantieren, um dort ihre diversen Forschungsaufträge zu erfüllen. Ab 2000 wird voraussichtlich die erste Crew die Raumstation beziehen, und von diesem Zeitpunkt an ist dann eine dauerhafte Präsenz in diesem Nahbereich vorgesehen, die jedoch im Laufe der Zeit eine enorme Erweiterung erfahren wird, was sowohl die Grösse einer künftigen Station und die Anzahl der Besatzungsmitglieder betrifft als auch die Entfernung von der Erdoberfläche weg.

Jedenfalls wurde am Ende des vergangenen Jahres 1998 eine neue Seite im Buch der irdischen Raumfahrtgeschichte aufgeschlagen. Erwartungsgemäss werden viele neue Erkenntnisse gesammelt und in diesem Buch aufgezeichnet werden.

Guido Moosbrugger