Der Drahtzieher Kal K. Korff

Bei öffentlichen Auftritten behauptet Korff, ‹keineswegs ein Skeptiker› zu sein und ‹völlig unvoreingenommen an den Fall herangegangen› zu sein. Beides ist nicht wahr. Korff hatte schon 1980, bevor er je Schweizer Boden betrat, den Meier-Fall als ‹infamsten Schwindel der Ufologie› bezeichnet, war also bei seinem Schweiz-Besuch 1991, den er zum ‹Undercover-Trip to Switzerland› macht, längst vorein-genommen. Zudem hat er eine Tendenz zum Flunkern. So schildert er wortreich und in James-Bond-Manier, wie er sich angeblich nachts noch einmal auf die Meier-Farm schlich, Meiers blutrünstigen Hunden nur knapp entkam und Bodenproben einer angeblichen UFO-Landestelle entnahm. Bedauerlicherweise hatte Meier zum fraglichen Zeitpunkt keinen Hund, und die Landestelle war schon seit Jahren nicht mehr zu sehen. Statt einen von Meiers Zeugen zu interviewen, traf sich Korff dann nur noch mit den Angehörigen eines verstorbenen früheren Meier-Anhängers, der später zum entschiedenen Gegner wurde, als ihm durch eine ‹Vision offenbart› worden war, dass Billy Meier ‹der Teufel höchst-persönlich› sei.

Weiter ist Korff ganz gewiss Erzskeptiker, denn er verlegte sein Buch nicht nur im amerikanischen Skeptiker- und Freidenker-Verlag ‹Prometheus-Books›, sondern er ‹entlarvte› gleich zwei Jahre später einen weiteren Paradefall der UFO-Forschung, den Roswell-Absturz. «Natürlich», so Korff, «sagte die US-Luftwaffe 1947 die Wahrheit», und so versucht er (mit fadenscheinigen Argumenten) zu ‹beweisen›, dass damals nur ein Ballon abstürzte. Ähnlich ‹wertvoll› ist Korffs auf CNN präsentierte ‹Analyse›, die beweisen sollte, dass John F. Kennedy 1963 nur von den Kugeln Lee Harvey Oswalds getroffen wurde und es keine anderen Schützen – und damit keine Verschwörung – gegeben hätte.

Wer steckt hinter Korff? Er selbst bezeichnet sich als ‹Exekutivdirektor› der ‹Denkfabrik› Total Research (Totale Forschung), «deren Ziel es ist, die dauerhaftesten Mysterien und Phänomene der Menschheit zu studieren», wie er schreibt. Interessanter als diese Hochstapelei – auch ‹Total Research› ist nur eine Ein-Mann-‹Denkfabrik› – ist Korffs Geständnis auf Seite 408 seines Buches, «jahrelang für die Lawrence Livermore Nationallaboratorien» gearbeitet zu haben – einer Entwicklungsstätte für modernste Rüstungstechnologie und Teil der ‹Schwarzen Welt›. Weiter war Korff, nach eigener Aussage, «für verschiedene Bundesbehörden» an ‹Waffenentwicklung› und ‹nachrichtendienstlichen Analysen› beteiligt. «Offiziell beendete ich meine Arbeit für die US-Regierung im Januar 1991 in den letzten Tagen des Golfkrieges … obwohl ich immer noch gelegentlich konsultiert werde.»

Nach Aussagen von Bob Lazar und anderen Mitarbeitern der ‹Area 51› in Nevada, die mit den Lawrence Livermore-Labors zusammenarbeiteten, sind die USA im Besitz eines abgestürzten und geborgenen ‹Meier-UFOs›. Ist das der Grund für Korffs Kampagne gegen Meier? Ist Meier gefährlich, weil er in einem neutralen Land lebt, gute Kontakte nach Japan und Russland unterhält und Zugang zu einer Technologie hat, die in der Area 51 als grösstes Geheimnis der Vereinigten Staaten eifersüchtig gehütet wird? Fürchtet man, dass andere Staaten durch Meier in Besitz eben dieser Superwaffe kommen? Fest steht: Dass gerade ein Mann mit Korffs Background nur zwei Bücher schreibt, gegen Meier und gegen Roswell – das ist gewiss kein Zufall. Und 15 Mordanschläge auf Billy Meier beweisen, dass nicht nur profilierungssüchtige Möchtegern-UFOlogen usw. etwas gegen ihn haben ...