High-Tech-Labors für Marsgestein

Etwas Gestein vom Mars, kaum 500 Gramm schwer – es wird den amerikanischen Staat Milliarden kosten. Warum? Das Marsgestein könnte gefährliche Killer-Viren enthalten. Deshalb plant die US-Raumfahrtbehörde schon jetzt Hochsicherheitslabors, in denen die Gesteinsproben vom Roten Planeten genauestens untersucht werden sollen.

Der Mars. Ein wirklich unfreundlicher Geselle – ein Ort vieler Rätsel für den Erdenmenschen –, ein Planet, der es auch den UFOlogen und Esoterikern usw. angetan hat, die unwirklicherweise in natürlichen Gesteins- und Felsformationen usw. partout von Menschenhand gefertigte Gebilde sehen wollen.

Bricht ein Sturm auf dem Planeten los, dann wütet er nicht nur Stunden oder Tage, sondern gleich monatelang, wobei es ganz gewaltig stinkt, etwa wie nach Abgasen von Automobilen. Auch die Temperaturen haben es in sich – unfreundlich und lebensfeindlich. Man bedenke nur einmal des Marssommers, bei dem das Thermometer 60 Grad anzeigt – unter Null natürlich. Doch obwohl der Planet Mars ein Klima-Wildling ist, könnten auf ihm noch heute Kleinstlebewesen existieren, was mit grosser Sicherheit anzunehmen ist, denn weder grösste Hitze noch extremste Kälte hindern Mikrolebewesen daran, zu existieren. Man bedenke da nur einmal der feuerbrodelnden Vulkane und der kältesten Winkel der Antarktis, wo winzigste und tatsächlich aktive Lebensformen gefunden wurden.

Vor 3,5 Milliarden Jahren war der Mars ein warmer, feuchter Planet und besass sowohl Flüsse wie auch Seen und Ozeane, was davon zeugt, dass auch Leben vorhanden war, auch wenn momentan nur gerade das Mikrobenleben in Betracht gezogen wird. Das aber bedeutet, dass zumindest gewisse Mikroben im Wechselspiel von Werden und Vergehen bis heute überlebt haben, folglich der Rote Planet also nicht steril ist und unter gewissen Umständen für den Erdenmenschen Gefahren birgt, die sich z.B. aus Killer-Viren ergeben können usw., Kleinstlebewesen, die für den Menschen sowie für die Tiere und Pflanzen eventuell hochgefährlich sein können. Deshalb plant die NASA schon jetzt High-Tech-Labors mit hochmodernen Sicherheitsschikanen. Diese Labors sollen die Forscher und die gesamte Erdenmenschheit vor dem Mars-Gestein und den Mikroben schützen, wenn in etwa zehn Jahren Roboter das Material von der Marsoberfläche holen und zur Erde fliegen.

Die Mars-Gesteins-Proben werden von den Robotern bereits auf dem Roten Planeten dicht versiegelt – und geöffnet werden die dichtverschlossenen Proben auf der Erde erst wieder in ebenfalls hochgesicherten Spezialcontainern, und zwar bei einem gehörigen Unterdruck. Das bedeutet, dass wohl Luft in die Container eindringen, jedoch weder Luft noch Materie entweichen kann.

Beim Öffnen der Behälter werden die Wissenschaftler modernste biologische Schutzanzüge und Spezialhandschuhe tragen. Bei den Untersuchungen des Mars-Gesteins werden kleine Mengen der Proben auf Nährböden aufgetragen – um zu sehen, ob sich irgendeine Lebensform kultivieren lässt. Was ebenfalls der Möglichkeit entspricht, sind Versuche an Mäusen, Ratten und Affen, denen Marsproben injiziert werden.

Ein Experte der US-Centers for Disease Control and Prevention, Jonathan Y. Richmond, erklärt: «Marsproben müssen derart lange als gefährlich eingestuft werden, bis das Gegenteil bewiesen ist.»