Leserfragen
Leserfrage
Was bedeutet Nanotechnik, und was ist ein Nanometer?
A. von Gunten/Schweiz
Antwort
Nanotechnik bedeutet Atomtechnik resp. Veränderung der Atome, deren neue Zusammensetzung zu neuen andersartigen Atomen werden, aus denen neue Moleküle und Materieformen entstehen.
1 Nanometer entspricht einem (1) Milliardstel-Meter.
Billy
Leserfrage
Letzthin hörte ich im Vorübergehen bei zwei diskutierenden Männern das Wort ‹Taschlich›, wobei ich jedoch den Zusammenhang nicht verstehen konnte. Eigenartig berührt von diesem Wort, suchte ich später in verschiedenen Lexika und Wörterbüchern nach, konnte jedoch nichts dergleichen finden. Kann mir Billy Meier vielleicht erklären, was das Wort bedeutet? Vielleicht handelt es sich einfach um einen Dialektausdruck, oder ist es möglich, dass ich das Wort falsch verstanden habe, dass es womöglich Schaschlik heisst, gemäss den kleinen Fleischstückchen, die am Spiess gebraten werden, zumindest in der Türkei oder so.
Hans-Peter Meier/Schweiz
Antwort
Zur Klarstellung sei erst einmal gesagt, dass Schaschlik nicht einfach Fleischstückchen am Spiess sind, denn diese werden normalerweise zusammen mit Speck, Paprika, Zwiebeln und Tomaten auf einen Spiess gereiht und dann so gebraten oder gegrillt.
In bezug des gehörten Wortes dürfte es sich nicht um einen Hörfehler, sondern tatsächlich um den Begriff ‹taschlich› handeln. Demgemäss ist anzunehmen, dass die beiden diskutierenden Männer jüdische Religionsangehörige waren, und zwar darum, weil ‹taschlich› der Begriff für ein jüdisches Zeremoniell ist, bei dem es sich um eine symbolische Reinigung handelt. ‹Taschlich› bedeutet soviel wie ‹hinüberwerfen›, und in diesem Sinne entledigen sich gläubige Juden am Nachmittag des Neujahrstages aller Krümel, die sich in ihren Kleidertaschen befinden. Zu diesem Zweck wandern die strenggläubigen Juden zu einem Gewässer, und zwar eben am ersten Neujahrstag (oder am zweiten, wenn der erste Neujahrstag auf einen Sabbat fällt). So versammeln sich die gläubigen Juden am Rande eines Gewässers, um Bussgebete zu sprechen und ihre Taschen auszuleeren. In den unumgänglichen Bussgebeten kommt dabei folgender Vers aus dem Buch Micha (7,19) vor: «Du wirst alle unsere Sünden in die Tiefe des Meeres werfen (we-taschlich)».
Der Ursprung dieses Brauches des ‹Hinüberwerfens› ist äusserst ungewiss, weshalb auch nicht gesagt werden kann, ob er sich auf den Micha-Vers stützt oder ob der Vers erst nachträglich als Erklärung des Brauches herangezogen wurde, als dieser eben schon existierte. Jedenfalls ist der Brauch bereits uralt, und es kann heute nicht mehr festgestellt werden, wie sich der Sachverhalt wirklich gliedert.
Es darf angenommen werden, dass der Ursprung des Taschlich-Brauches heidnischen Ursprungs ist, wie dies bedeutende Gelehrte des Mittelalters annahmen, die diesen Brauch nicht billigten. Der Grund dafür dürfte darin zu finden sein, dass der Brauch, die Krümel aus den Taschen zu entfernen, ursprünglich mit der Vorstellung verbunden war, dass dem Teufel etwas geschenkt werden müsse, um zu verhindern, dass er ein Unheil anrichte.
Zur Zeit der Antike waren sehr viele Menschen des Glaubens, dass sich die bösen Geister und der Böse selbst in Brunnen und Wasserläufen aufhielten und durch allerlei Geschenke, wie z.B. Krümel aus der Tasche usw., beruhigt werden könnten.
Billy