In Sachen Plejadier/Plejaren-Kontaktschwindler

Und was ist mit seinen so spektakulären Fotos der ‹plejadischen› und ‹deutschen› Raumschiffe? Mit Hilfe seiner Kollegen, Prof. Cope Schelhorn aus den USA und Jorge Martin aus Puerto Rico, war Winters sogar in der Lage, den möglichen Ursprung dieser Fälschungen aufzuspüren. Um Randy Winters zu zitieren:
«Ein Freund von mir, G.C. Schelhorn, der ein gründlicher UFO-Forscher ist, untersuchte in Puerto Rico die Chupacabra-Geschichte. Sein Kontakt dort war Jorge Martin, der bekannte UFO-Forscher aus Puerto Rico. Er erzählte Schelhorn vom angeblichen Kontaktler und forderte ihn auf, herumzufragen. Jorge erklärte ihm, dass er ihn kenne und dass er mehrfach Puerto Rico besucht habe, um nach UFOs Ausschau zu halten. Jorge hatte ihn nie getroffen, aber von seinen angeblichen Kontakten gehört. Es war Jorge, der Schelhorn von einem Mann namens Cheo erzählte. Sein echter Name ist José Fernandez. Er hat viele Jahre im Gefängnis verbracht wegen Urkundenfälschung. Jorge erzählte Schelhorn, dass Cheo dafür bekannt sei, dass er UFO-Fotos fälsche!
Schelhorn rief mich an und erzählte mir davon. Ich rief den angeblichen Kontaktler an und fragte ihn, ob er Cheo kenne. Er sagte, er kenne ihn und hätte ihn in seinem Haus besucht … er sagte mir, Cheo sei ein ‹schlechter Mensch› und ich solle mich von ihm fernhalten. Ich provozierte ihn und erzählte ihm, dass Cheo als Fälscher bekannt sei und dass er an seinem Computer gefälschte UFO-Fotos fabriziere. Einige seiner Fotos sähen aus wie computergenerierte Fotos – ob er sie von Cheo habe? Er verneinte.»

Eine Fälscherwerkstatt in Puerto Rico
Natürlich! Doch eines ist auffällig:Auch ‹Cheo› hat ‹hunderte Fotos› als Beweise für seine angeblichen Kontakte vorzuweisen – allesamt leicht unscharfe Polaroids! Tatsache ist: Die uns vorliegende Computeranalyse der Fotos, die Jim Dilletoso vom ‹Village lab› in Tempe/AZ durchführte, kam zu dem Schluss, dass es sich um computergenerierte Fotomontagen handelt – daher die leichte Unschwärfe der Polaroid-Repros! In einigen Fällen wurden Modelle fotografiert (und manchmal gleich mehrfach, etwas verändert, in ein Foto ‹hineinkopiert›), in anderen Fällen wurden Billy Meiers UFOs ‹eingescannt› und am Computer ein wenig verändert. Wie überzeugend man heute so etwas machen kann, sehen Sie auf dem Titelbild von MAGAZIN 2000, Nr. 117, als wir ein Meier-UFO in ein Foto der Landschaft von LeJone/Lesoto ‹hineinkopierten›, ein heute gängiges Verfahren, das jeder mit einer DM 250.– Software an seinem Computer kopieren kann.

Aber abgesehen davon, dass wir es hier offenbar mit einem Flunkerer zu tun haben, der sich in Deutschland auf teuren Seminaren als ‹Messias von den Plejaden› feiern lässt, sind wir beunruhigt über seinen politischen Hintergrund, der offenbar erst ‹hinter den Kulissen› zum Vorschein kommt. Zumindest aber zeigt sein Beispiel, wie sich ein Mythos entwickelt. Aus einem mit gefälschtem Material zusammengeschusterten Propagandavideo wird eine eigene Phantasiewelt kreiert. Plötzlich macht sich der Mythos selbständig. «Zeugen behaupten, Insiderwissen über diese ‹geheimen Projekte› zu haben, sie gesehen zu haben, fälschen Fotos, um ihre Geschichte zu beweisen. Und irgendwann entsteht daraus eine Subkultur, die sich gegen all jene verteidigen wird, die diesen Mythos zerstören wollen. Vor der Unterwanderung der UFO-Szene durch rechtsextremes Ideengut haben wir bereits gewarnt. Hoffen wir, dass solche Scharlatane sich keine noch grössere Anhängerschaft aufbauen.»
Michael Hesemann