BSE - Rinderwahnsinn und CJK - Creutzfeldt-Jakob-Krankheit
BSE und CJK:Verdacht erhärtet
Der Zusammenhang zwischen der Rinderseuche (BSE) und der neuen
Form der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK) beim Menschen wird
immer wahrscheinlicher.
Wie die britische Wissenschaftszeitschrift «Nature» am Montag vorab berichtete, kamen zwei
Untersuchungen zu entsprechenden Ergebnissen. Die Studien belegen, dass eine direkte Verbindung zwischen dem Verzehr von BSE-verseuchtem Fleisch und der Hirnkrankheit möglich ist. Zu diesem Schluss kam das Institute of Animal Health im schottischen Edinburgh nach einem über einjährigen Versuch. Die Forscherin Moira Bruce hatte Mäusen infizierte Hirnmasse gespritzt. Es stammte von Kühen mit BSE und von Patienten, die an der neuen und schon länger bekannten Variante von CJK erkrankt waren. Die Symptome und der Verlauf von BSE sowie der neuen CJK-Form, die auch jüngere Menschen betrifft, seien identisch gewesen. Bei der herkömmlichen CJK-Form gab es dagegen keine Übereinstimmung.
Gefährliche Umwandlung
Auch John Collinge vom Imperial College School of Medicine in London stellte dies aufgrund biochemischer Versuche mit genetisch manipulierten Mäusen fest.Ausserdem zeigte Collinge, dass der FIGU-Bulletin Nr. 12, Dezember 1997 2
BSE-Erreger in der Lage ist, menschliche Prionen-Proteine in die krankheitsauslösende Form umzuwandeln. Der BSE-Beratungsausschuss der britischen Regierung sprach von «überzeugenden Beweisen», dass der Erreger von BSE und der CJK-Variante gleich seien. Die Europäische Union hatte aufgrund der Vermutungen eines Zusammenhangs zwischen BSE und der neuen Form von CJK im März 1996 ein Embargo für britisches Rindfleisch verhängt, da dort die Rinderseuche besonders verbreitet ist. In Grossbritannien starben bisher mindestens 17 Menschen an der neuen CJK-Variante.
Neues Todesopfer
In der Schweiz hat die herkömmliche Form der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit ein neues Todesopfer gefordert.Wie das Bundesamt für Gesundheitswesen (BAG) am Montag mitteilte, handelt es sich um eine 69-jährige Frau aus dem Kanton Genf. Seit Anfang 1997 sind in der Schweiz somit zehn Menschen an CJK gestorben. Nach Angaben des Epidemiologen Marcel Zwahlen vom Bundesamt für Gesundheitswesen sei der neue Fall als «normal» einzustufen. Es handle sich also nicht um die neue CJK-Variante, die nach den neusten Erkenntnissen höchstwahrscheinlich auf eine Infektion mit der Rinderseuche zurückzuführen sei. (SDA/bry/bg)