Leserfragen zum Thema Überbevölkerung

  • Zitat: Die 130 Mio. km2 eisfreier Landoberfläche der Erde waren 1993 zu 32% von Forstflächen, zu 11% von Äckern und zu 26% von Weiden belegt. Die restlichen 31% setzen sich u.a. aus landwirtschaftlich nicht genutztem Grasland, Feuchtgebieten sowie den menschlichen Siedlungen und Verkehrsinfrastrukturen zusammen.
  • Nach der bisher einzigen weltweiten Untersuchung der Böden waren 1990 auf nahezu 15% der eisfreien Landoberfläche deutliche Schäden zu beobachten, die durch den Menschen verursacht wurden. Betroffen sind 38% des Ackerlandes, 21% des Dauergrünlandes und 18% der Wälder und Savannen.
  • Der grösste Beitrag stammt dabei mit 56% von der Wassererosion, d.h. dem Abtrag von Bodensubstanz durch Niederschlag und Fliessgewässer. 28% der Schädigungen entstehen durch Winderosion, d.h. der Verlagerung von Bodenmaterial durch Wind.
  • Durch Wasser- und Winderosion zusammen gehen jährlich 74 Milliarden Tonnen Boden verloren. Während sich in einem Jahr nur etwa 1-2 Tonnen Boden pro Hektar (ha) neu bilden, werden in Europa und den USA im gleichen Zeitraum 17 Tonnen, in Asien, Afrika und Südamerika sogar 30-40 Tonnen pro Hektar abgetragen. In vielen Regionen ist auf diese Weise in den letzten 150 Jahren die Hälfte des fruchtbaren Ackerbodens verlorengegangen.
  • Mit einem Anteil von 12% im globalen Durchschnitt von geringerer Bedeutung ist die chemische Degradation. Die Haupttypen sind:
  • Vergiftung durch Überdüngung und Missbrauch von Pestiziden, durch industrielle Aktivitäten und Mülldeponien sowie durch Schadstoffeintrag aus der Luft;
  • Versauerung durch Stoffeinträge aus der Luft ("saurer Regen", Ammoniak aus der Tierhaltung);
  • Versalzung, meist durch unsachgemässe Bewässerung;
  • Nährstoff-/Humusverluste durch unangepasste landwirtschaftliche Praktiken.
  • Die kleinste Schadenskategorie ist mit 4% die physikalische Degradation der Böden durch
  • Verdichtung (bei Einsatz zu schweren landwirtschaftlichen Geräts und Entfernung von Oberflächenvegetation);
  • Überdeckung;
  • Versiegelung (Verkehrs- und Gebäudeflächen) und
  • Bodenabsenkung (z.B. infolge bergbaulicher Aktivitäten).
  • Art, Ausmass und Ursachen der Bodendegradation weisen von Ort zu Ort sehr unterschiedliche Muster auf. So erreicht der Anteil der degradierten Ackerflächen von 16% in Ozeanien bis zu 75% in Zentralamerika (Europa: 25%), beim Dauergrünland von 11% in Nordamerika bis 31% in Afrika, bei Wäldern und Savannen von 1% in Nordamerika bis zu 38% in Zentralamerika.
  • Der Verlust fruchtbaren Ackerbodens stellt bei weiterhin wachsender Weltbevölkerung zunehmend die Sicherheit der globalen Nahrungsmittelversorgung in Frage. Die im Weltdurchschnitt pro Kopf verfügbare Ackerfläche nahm von 0,41 Hektar 1961 auf 0,24 Hektar 1993 ab. Von diesem Trend besonders betroffen sind die Entwicklungsländer. Die pro Kopf verfügbare Ackerfläche lag dort 1993 nur noch bei 0,16 Hektar und damit unter dem Wert, der für die Deckung des durchschnittlichen menschlichen Mindestbedarfs an Pflanzenenergie nötig ist (0,17-0,3 Hektar).