Typisch MUFON

Diese Geschichte bekommen auch die MUFON und somit deren 'UFO-Spezialisten' zu wissen, und nach 'eingehenden' und 'sehr genauen Abklärungen usw.' resümiert dann der 'UFO-Experte' Illobrand von Ludwiger, dass es keinerlei Widersprüche in den Aussagen der beiden Halbwüchsigen Karsten und Sascha gebe. I. v. Ludwiger ist 57 Jahre alt und Sektionsleiter Deutschland der amerikanischen MUFON (Mutual UFO Network) sowie Autor des kürzlich erschienenen 500seitigen Buches 'UFOs - Zeugen und Zeichen' (was davon zu halten ist, dürfte diese Geschichte beweisen). Schon im Dezember 1994 behauptete er, der sich gerne als Ottobrunner DASA-Experte für aktive Täuschungsmittel bezeichnen lässt, nach einer 40tägigen Analyse der Polaroidbilder: 'Die Bilder sind echt.' Ins gleiche Horn stiess auch sein MUFON-Kollege Rolf-Dieter Klein, der noch die Frage anbrachte: 'Fraglich ist nur, wer die anormalen Himmelskörper steuert'.

Nun, die banale Wirklichkeit der Geschichte stellte sich dann im April 1995 heraus, als glaubwürdige Nachforschungen nicht mufonverbundener, neutraler UFO-Phänomen-Forscher eine recht ernüchternde und materiell irdische Lösung der Karsten-Sascha-Polaroidbilder fanden: Die beiden Jungen hatten bei einem Flohmarktstand ein 13 Zentimeter grosses UFO-Modell aus Kunststoff erstanden, was sie geständigerweise bei den Nachforschungen zugegeben haben sollen. Dieses Modell hatten sie dann in etwa fünf Meter vor der Kamera in die Luft geworfen und photographiert. Fazit der Geschichte: Ein Jungenstreich zu Lasten der Seriosität und Glaubwürdigkeit der MUFON und deren Analysen und Darstellungen, sowie ein blanker Hohn für die Grundsatzhypothese des Rolf-Dieter Klein: 'Man muss bei der Interpretation von UFO-Photos in jede Richtung offen sein' (Focus-Zitat 26/1995).