James W. Deardorff
Dies öffnet natürlich Tür und Tor für Interpretationen wie Engel als Ausserirdische, Himmelswagen und Säulen aus Rauch oder Feuer als UFOs und eine ähnliche Behandlung anderer Elemente der Merkabah-Mystik im Alten Testament - ein für das Hauptjudentum unakzeptables Szenario und darin wahrhaft blasphemisch.
Auf Seite 80 behauptet Korff, dass die Existenz des TJ «keinerlei Beweis» sei, ohne die Originalrollen. Wie immer man auch die Übersetzungen analysiert, studiert man gleichzeitig, wie überwältigend unwahrscheinlich ein Betrug ist; und findet es deshalb extrem plausibel, dass die Originalrollen des TJ in der Tat einmal existierten. Was Korff hätte sagen sollen ist: Falls die Beweislast auf Meier läge, alle Zweifel über die Echtheit des TJ zu beseitigen, dass er dazu nicht fähig wäre, ohne im Besitz der Originalrollen zu sein.
Auf Seite 80 wird erklärt, dass das TJ «als Dokument nicht einzigartig sei». Dies ist falsch, denn jeder, der das TJ liest, wird nicht nur sofort dessen einzigartigen Erzählstil bemerken, sondern auch seine einzigartigen, jedoch natürlichen Lösungen zu einer Vielzahl grösserer und kleinerer Probleme der Evangelien, welche die Gelehrten des Neuen Testaments schon seit Jahrhunderten beschäftigt haben. Allein weil das TJ zahlreiche Traditionen unterstützt, die darauf hinweisen, dass Jesus die Kreuzigung überlebte, bedeutet dies noch lange nicht, dass es keine einzigartigen Merkmale aufweist. Seine Erzählung z.B., wie Jmmanuel die Kreuzigung überlebte, ist einzigartig unter etwa zehn Darstellungen verschiedener Gelehrter der vergangenen drei Jahrhunderte, welche das Erscheinen von Jesus in Menschengestalt vor seinen Jüngern nach der Kreuzigung zu erklären versuchten.
Auf Seite 80 behauptet Korff, das TJ sage, dass Jesus sich versteckt hielt, nachdem er Indien erreicht habe. Als Referenz verweist er auf Randy Winters’ Buch. Winters sagt jedoch nichts dergleichen, sondern weist darauf hin, was Meier nach Rashids erster Durchsicht der letzten TJ-Rollen erfahren hatte - dass Jmmanuel in Kashmir eine Familie aufzog und sogar dort mit seinen Belehrungen fortfuhr.
Ebenfalls auf Seite 80 erwähnt Korff das Buch Jesus lebte in Indien des deutschen Autors und Forschers Holger Kersten und rief aus: «Wahrheitlich, Meier hat sogar Kerstens Buch gelesen!» Hier liess Korff offenbar durchblicken, dass Kerstens Wiedergabe der Jesus-in-Indien-Überlieferungen Meier die Idee eingab, dieses Thema betrügerisch ins TJ hineinzuschwindeln. Was Korff jedoch nicht erwähnte ist, dass Kerstens Buch erst 1983 (in Deutsch) herauskam, wohingegen das TJ schon 1978 zum ersten Mal als Druck erschien. Dies ist nur ein Beispiel einer offenkundigen Unterstellung durch Korff.