Umweltschutz

Vielleicht fragen sich einige Leser, was all das eben Gesagte mit Umweltschutz zu tun haben soll. Nun, die Zerstörung der Umwelt liegt im Denken des Menschen verwurzelt, in seinen Ansichten, in seiner Lebenseinstellung und Lebensweise sowie in seiner Unkenntnis über die tatsächlichen Zusammenhänge des Lebens. Die Beziehung zwischen Mensch und Natur muss neu überdacht werden, und da die Naturgesetze unveränderbar und für alles Leben gleichbleibend gelten, so liegt es am Menschen, sich zu ändern.

Allüberall wird heute von Umweltschutz gesprochen, doch hat der Mensch noch nicht erkannt, dass dieser Schutz erst dann greifen kann, wenn er alle Bereiche seines Lebens mit den natürlichen Kreisläufen in Einklang bringt! Das soll nicht heissen, dass der Mensch Technik und Fortschritt ausser acht lassen soll. Nein, im Gegenteil; er sollte all sein Wissen und Können zum Wohle allen Lebens einsetzen; das nämlich wäre wahrer Fortschritt.

Trotz allen Bemühungen zahlreicher Umweltorganisationen und dem unermüdlichen Einsatz vieler Naturfreunde geht die Zerstörung der Natur in horrendem Tempo weiter. Die Schuld für alles Unheil wird allein der gifterzeugenden Industrie und der unübersehbaren Lawine von Motorfahrzeugen, deren Abgase die Luft verpesten, zugewiesen. Aller Menschen Augenmerk scheint nur darauf ausgerichtet zu sein, und nur sehr wenige haben erkannt, dass die Hauptursache für die weltweite, todbringende Verschmutzung und Zerstörung die völlig überbordende Zunahme der Weltbevölkerung darstellt. Jetzt, im Jahre 1996, hat die Zahl der Menschen schon weit die 6-Milliardengrenze überrannt und läuft in immer grösser und schneller werdenden Riesenschritten der nächsten Milliarde zu. Immer weiter wird die Natur durch die bedrohlich anschwellende Menschenmasse zurückgedrängt. Der Mensch braucht Platz und Nahrung. So werden riesige Waldgebiete gerodet, gebrandschatzt und niedergewalzt, um einerseits den Weltmarkt mit Holz zu versorgen und um andererseits Land für Viehherden und Feldanbau zu gewinnen. Da der Boden, vor allem jener der tropischen Wälder, nur über eine dünne Humusschicht verfügt, so erodiert er innerhalb weniger Jahre, wenn der Halt der Wurzeln und das schützende Blätterdach durch das Berodetwerden fehlen. Zurück bleiben furchtbar aussehende Wüsten. In Afrika sind die Baumbestände bereits schon derweit vernichtet, dass das Holz vielerorts nicht mal mehr zum Kochen einer Suppe reicht. Auch Wasser wird immer mehr zur Mangelware.

Aus manchen Gewässern wird derart viel des kostbaren Nasses für die Bewässerung von Feldern, für die Industrie und für den gewaltigen Durst der Riesenstädte abgezogen, dass See- und Grundwasserspiegel sinken und Flüsse zu kläglich dahinfliessenden Kloaken verkommen. Immer mehr und mehr fruchtbares Land wird für Strassen- und Häuserbau geopfert, Städte platzen aus allen Nähten, und das Elend der Menschen steigt von Tag zu Tag. Wie soll da noch sinnvoll Umweltschutz betrieben werden, wenn die Weltbevölkerung weiterhin so drastisch zunimmt?