Menschenunwürdigkeit und Hass ...

Es ist in jeder Art von Gemeinschaft notwendig, gewisse Dinge klar- und richtigzustellen, damit ein einigermassen harmonisches Zusammenleben überhaupt möglich ist. Tut man dies nicht, aus sogenanntem falschem Respekt, aus Feigheit oder falscher Nächstenliebe, dann stellt man sich einerseits über oder unter den anderen in falsch verstandener Menschlichkeit, oder man traut dem andern nicht einmal genügend Vernunft zu, um soviel Verständnis und Gemeinschaftssinn aufzubringen, um gewisse Regeln zu akzeptieren; und andererseits gefährdet man das Gleichgewicht der Gemeinschaft, indem man die einen schont und den andern etwas zumutet. Kein Mensch ist ein armes bemitleidungswürdiges Wesen, das ganz und gar geschont werden müsste, aber aus lauter Angst vor Rassenhass und davor, selbst als Rassist beschimpft zu werden, werfen viele ihren gesunden Menschenverstand und ihr neutrales Beurteilungsvermögen über Bord und fallen in eine Art blinde, entmündigende Fürsprecherrolle, indem sie zu allem und jedem gute Miene machen und ein unnatürlich erbarmungsvolles Verständnis zeigen. Diese falschverstandene Menschlichkeit führt zu Ungerechtigkeit, Missgunst, Unzufriedenheit und zu oppositionellen Gruppierungen, die schlussendlich durch Unruhe und Auflehnung oder gar durch Mord und Totschlag genau das bewirken, was die anderen verhindern wollen, nämlich menschenunwürdiges, ausgeartetes Verhalten, das Angst und Schrecken verbreitet.

Überall gibt es Grenzen der Toleranz, sei das innerhalb einer Familie, einer grösseren Gemeinschaft, eines Volkes oder eines Staates. Diese Grenzen können nur dann richtig gesetzt werden, wenn alle zum jeweiligen Bereich gehörenden Seiten in Betracht gezogen und gerecht und neutral behandelt werden, denn keiner Seite sollte mehr Recht zugesprochen werden als einer anderen. Dafür Sorge zu tragen, dass dies so gehandhabt wird, ist Pflicht aller führenden Kräfte im grossen wie im kleinen, weil dadurch die bestmöglichste Grundlage für ein friedliches Zusammenleben geboten wird. Leider sind wir jedoch noch weit davon entfernt, denn der Mensch ist viel zu egoistisch und möchte immer nur, dass sich alle nach seinen Vorstellungen richten. Von Menschen in führenden Positionen könnte man zwar annehmen, etwas mehr erwarten zu dürfen, aber gerade anhand der Regierungen der Länder unserer Erde wird eindeutig klar, wie weit die führenden Kräfte noch davon entfernt sind, wirklich gerechte und vernünftige Entscheidungen zu treffen, die dem Wohle der Gemeinschaft und dem einzelnen dienen und die Erhaltung von Lebensraum, Ordnung und Menschenwürde gewährleisten. Diejenigen, die befähigt sein sollten, sind es aber nicht und können in keiner Weise erfassen, was alles Beachtung finden muss, um geeignete Massnahmen zur Erhaltung des Friedens und des allgemeinen Gleichgewichtes zu treffen.

Und genau dadurch wird Fremden- und Rassenhass vorprogrammiert. Wären die Regierungen fähig, Ordnung und Frieden in ihren Ländern zu schaffen und zu erhalten und Bevölkerungsexplosionen, die automatisch verschiedene Formen von Hass zum Gedeihen bringen, zu stoppen oder gar zu verhindern, dann wären die Existenzen der Menschen vielerorts nicht derart gefährdet, dass sie in anderen Ländern Zuflucht suchen. Das ist nämlich überhaupt keine Lösung. Viele Menschen, Flüchtlinge, Asylanten und Emigranten usw., von denen nur ein kleiner Teil in ihrer Heimat tatsächlich um ihr Leben fürchten muss, verlassen einfach ihr Land in der Hoffnung, irgendwo anders besser leben zu können. Nicht, dass ihnen das nur leicht fällt, aber anscheinend ist es doch leichter, als die Konfrontation mit dem mühevollen Alltagsleben und dem Kampf um Gerechtigkeit im eigenen Land. Leider besteht dadurch keine Chance einer Veränderung zum Besseren, die wirklich nur dann erfolgen kann, wenn auch etwas für die Genesung aller Übel getan wird. Es ist nämlich nicht nur die Regierung für das Volk verantwortlich, sondern auch das Volk für seine Regierung. Wegzulaufen und einfach dorthin zu gehen, wo es besser ist, hat noch nie etwas gebracht.