Interview: Geisteslehre

Wenn der einzelne gut, vernünftig und verantwortungsvoll wird, dann trägt er das zum Nächsten, der sich vielleicht auch darum bemüht, besser, vernünftiger und verantwortungsvoller zu werden. Und dieser trägt es wieder zum Nächsten usw. usf.

Nicht die grosse Masse der Menschheit kann geändert werden, und nicht die grosse Masse der Menschheit wird sich ändern zum Besseren, sondern es ist der einzelne Mensch, der dies tut. Und dieser trägt dann seine neue Art, sein Wissen, seine Liebe, seine Harmonie, sein Frieden und sein Verantwortungsbewusstsein usw. hinaus in die Welt, hin zum Nächsten und Übernächsten, wodurch schliesslich ein System wie eine Schneeballschlacht entsteht. Also ist die Frage nicht die, ob der einzelne etwas tun kann oder ob er machtlos ist, sondern die Frage ist die: Warum tut der einzelne nichts? Denn beim einzelnen liegt es tatsächlich, dass sich alle Übel beheben lassen und dass alles zum Besseren geändert wird.

Dieses Handeln liegt aber in erster Linie darin, dass sich der Mensch als solcher selbst besinnt und an sich selbst arbeitet, um einen wahrlichen Menschen aus sich zu machen, wobei dies jedoch nur durch die Findung der Wahrheit geschehen kann. Und ist die Wahrheit dann gefunden und ist man tatsächlich wirklicher Mensch geworden, dann kann man auch nach aussen hin vieles tun, und zwar indem man seinen Mut zusammennimmt und für die Wahrheit und ein besseres Leben und für eine bessere Welt und ein besseres Sinnen und Trachten der gesamten Menschheit einsteht. Dazu gehört z.B. auch ein Sicheinsetzen für den Kampf gegen die Überbevölkerung, gegen Frauendiskriminierung und gegen Kindsmisshandlung, gegen Folter- und Todesstrafe sowie gegen Fremden- und Rassenhass; dazu gehört aber auch der Kampf für Tierschutz, für Naturschutz und für Umweltschutz und der Erhalt des Planeten Erde. Und natürlich gehört dazu auch, und zwar nicht zuletzt, die Hilfe am Mitmenschen, wo immer es möglich und angebracht ist.

Von der Masse der Menschheit ist nichts zu erwarten, denn diese lebt stur in ihrem gleichgültigen und selbstbezogenen Trott dahin. Darum liegt es beim einzelnen, dass er besseren Sinnes und zugänglich für die Wahrheit wird, um dann die Nächsten und Übernächsten mit sich zu ziehen. Das ist der einzige Weg, den es gibt, um die Gesamtmenschheit zum Besseren zu ändern und um das Leben und die Welt zu erhalten.