Die irdische Wissenschaft entdeckt,dass das Leben ein universelles Prinzip ist

Endnoten
Dieser Stern ist gerade einmal eine Million Jahre alt. Zum Vergleich: Die Sonne ist mehr als vier Milliarden Jahre alt. Der Name MWC 480 bezieht sich auf den Mount­Wilson­Katalog von B­ und A­Sternen, die helle Wasser­stofflinien in ihren Spektren haben. ALMA ist in der Lage, lichtschwache Strahlung mit Wellenlängen im Millimeterbereich zu erfassen, die normaler­weise von Molekülen im Weltraum emittiert wird. Für diese jüngsten Beobachtungen nutzten die Astronomen
nur einen Teil von ALMAs 66 Antennenschüsseln, als sich das Observatorium in einer Konfiguration mit nied­rigerer Auflösung befand. Weitere Beobachtungen von dieser und anderen protoplanetaren Scheiben mit ALMAs voller Leistungsfähigkeit werden zusätzliche Details über die chemische und strukturelle Evolution von Sternen und Planeten zutage bringen. Diese schnelle Bildung ist vonnöten, um den Kräften zuvorzukommen, die ansonsten die Moleküle auseinander­brechen lassen würden. Diese Moleküle wurden ausserdem in einem relativ ruhigen Teil der Scheibe nachge­wiesen, schätzungsweise etwa 4,5 bis 15 Milliarden Kilometer vom Zentralgestirn entfernt. Obwohl das ver ­glichen mit unserem Sonnensystem sehr weit vom Stern entfernt wäre, würde dieser Bereich im Massstab von MWC 480 genau in der Zone liegen, in der sich Kometen bilden.

Weitere Informationen
Die hier vorgestellten Ergebnisse von K.I. Öberg et al. erscheinen am 9. April 2015 unter dem Titel ‹The Comet ­ary Composition of a Protoplanetary Disk as Revealed by Complex Cyanides› in der Zeitschrift Nature. Die beteiligten Wissenschaftler sind Karin I. Öberg (Harvard­Smithsonian Center for Astrophysics, Cambridge, Massachusetts, USA),VivianaV. Guzmán (Harvard­Smithsonian Centre for Astrophysics), Kenji Furuya (Leiden Observatory, Leiden University, Leiden, Niederlande), Chunhua Qi (Harvard­Smithsonian Centre for Astro­physics), Yuri Aikawa (Kobe University, Kobe, Japan), Sean M. Andrews (Harvard­Smithsonian Centre for Astrophysics), Ryan Loomis (Harvard­Smithsonian Centre for Astrophysics) und David J. Wilner (Harvard­Smithsonian Centre for Astrophysics). Das Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) ist eine internationale astronomische Einrichtung, die gemeinsam von der ESO, der US­amerikanischen National Science Foundation (NSF) der USA und den japanischen National Institutes of Natural Sciences (NINS) in Kooperation mit der Republik Chile betrieben wird. Getragen wird ALMA von der ESO im Namen ihrer Mitgliedsländer, von der NSF in Zusammenarbeit mit dem kanadischen National Research Council (NRC), dem taiwanesischen National Science Council (NSC) und NINS in Kooperation mit der Academia Sinica (AS) in Taiwan sowie dem Korea Astronomy and Space Science Institute (KASI). Bei Entwicklung, Aufbau und Betrieb agiert die ESO fü r ihre Mitgliedsländer, das National Radio Astronomy Observatory (NRAO), das seinerseits von Associated Universities, Inc. (AUI) betrieben wird, für den nord ­amerikanischen Beitrag und das National Astronomical Observatory of Japan (NAOJ) fü r den ostasiatischen Beitrag. Dem Joint ALMA Observatory (JAO) obliegt die übergreifende Projektleitung fü r den Aufbau, die Inbetriebnahme und den Beobachtungsbetrieb von ALMA. Die Europäische Südsternwarte (engl. European Southern Observatory, kurz ESO) ist die fü hrende europäische Organisation für astronomische Forschung und das wissenschaftlich produktivste Observatorium der Welt. Getragen wird die Organisation durch 16 Länder: Belgien, Brasilien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frank­reich, Grossbritannien, Italien, die Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Spanien, Schweden, die Schweiz und die Tschechische Republik.Die ESO ermöglicht astronomische Spitzenforschung,indem sie leistungsfähige bodengebundene Teleskope entwirft, konstruiert und betreibt. Auch bei der Förderung internationaler Zusam­menarbeit auf dem Gebiet der Astronomie spielt die Organisation eine massgebliche Rolle. Die ESO verfü gt ü ber drei weltweit einzigartige Beobachtungsstandorte in Chile: La Silla, Paranal und Chajnantor. Auf dem Paranal betreibt die ESO mit dem Very Large Telescope (VLT) das weltweit leistungsfähigste Observatorium fü r Beobachtungen im Bereich des sichtbaren Lichts und zwei Teleskope fü r Himmelsdurchmusterungen: VISTA, das grösste Durchmusterungsteleskop der Welt, arbeitet im Infraroten, während das VLT Survey Telescope (VST) fü r Himmelsdurchmusterungen ausschliesslich im sichtbaren Licht konzipiert ist. Die ESO ist einer der Hauptpartner bei ALMA, dem grössten astronomischen Projekt überhaupt. Auf dem Cerro Armazones unweit des Paranal errichtet die ESO zur Zeit das European Extremely Large Telescope (E­ELT) mit 39 Metern Durch­messer, das einmal das grösste optische Teleskop der Welt werden wird. Die Übersetzungen von englischsprachigen ESO­Pressemitteilungen sind ein Service des ESO Science Outreach Network (ESON), eines internationalen Netzwerks fü r astronomische Öffentlichkeitsarbeit, in dem Wissen­schaftler und Wissenschaftskommunikatoren aus allen ESO­Mitgliedsländern (und einigen weiteren Staaten) vertreten sind. Deutscher Knoten des Netzwerks ist das Haus der Astronomie in Heidelberg.

Quelle: http://www.eso.org/public/germany/news/eso1513/#2