WZ-Nr. 183: Selbsterziehung bzw. Lebenserziehung

43. Jahrgang, Juni 2017
Wassermannzeit-Verlag / «Billy» Eduard Albert Meier

Als Beispiel folgendes: Ein Mensch neigt dazu, sich immer wieder beeinflussen zu lassen. Nun sollte er sich in umfangreicher und gründlicher Form Gedanken und Gefühle darüber machen, warum und wann dies eigentlich der Fall ist und wie sein Verhalten im Sinn der schöpferisch-natürlichen Gesetze und Gebote richtig wäre. Hat er das erkannt, wird er es ändern wollen. Dazu setzt er eine Bestimmung, die z.B. so lauten könnte: «Ich bin mein eigner Herr und Meister und weiss selbst, was ich zu tun habe, andere brauchen mir das nicht zu sagen», oder etwas Ähnliches. Eine Bestimmung zu setzen bedeutet aber nicht, dass sich das Verhalten bereits verändert hat, denn nun wird immer wieder das alte Verhalten der Beeinflussbarkeit durchdringen, das nun selbsterzieherisch gewandelt werden muss mit z.B. obigem Satz. Dabei nutzen keine Selbstbeschimpfungen, z.B. dass man sich wieder hat beeinflussen lassen oder Selbstkasteiungen, Selbstbestrafungen und was der Mensch sonst noch ­alles mit sich anstellt, um sein Verhalten vermeintlich zu ändern. Im Gegenteil hat er nun ein ruhiges, selbstbelehrendes neues Gedanken- und Gefühlsgut zu entwickeln. Er muss dem Fehlverhalten auf den Grund gehen, um das Falsche zu erkennen, damit es in richtige Gedanken und Gefühle umgewandelt werden kann. Dann kann er sich z.B. wieder den selben Selbsterziehungssatz sagen: «Ich bin mein eigener Herr und Meister ...» oder ähnliches. Was der einzelne Mensch sich sagen oder denken soll, hat er für sich selbst zu entscheiden, denn jeder ist eine einzigartige Persönlichkeit, die auch individuelle Gedanken und Gefühle erzeugt. Dieser Selbsterziehungssatz wird ständig wiederholt, wenn eine Situation es erforderlich macht, weil die alte Verhaltensform z.B. ihn wieder übermannt hat. Dies kann durchaus auch humorvoll geschehen, wie z.B.: «Hast du dich wieder beeinflussen lassen, wehre dich doch endlich in dir.» Und in so einer Situation kann durchaus auch über sich selbst gelacht werden. Die Selbsterziehung muss also immer das neue Gedanken- und Gefühlsgut beinhalten und dies nicht in einer verneinenden Form, sondern immer in der ‹Es-ist-so›-Form! Also so, als ob sich die neuen Gedanken und Gefühle schon verwirklicht hätten. Durch dieses neue Gedankengut wandeln sich auch die Gefühle und die Psyche, die massgeblich beteiligt ist, damit sich etwas ändern und verwirklichen kann. Die ständige Wiederholung des neuen Gedankengutes führt die Veränderung langsam herbei, denn nur durch eine stete Wiederholung des Lernstoffes kann der Mensch wirklich lernen. Wenn man ein neues Verhalten lernen will, dann ist das neue Gedankengut eben der Lernstoff, der das Bewusstsein und die Psyche schult und prägt. Im Buch ‹Meditation aus klarer Sicht› nennt ­Billy im Kapitel ‹Meditative Grundlage zur positiven Bewusstseinshaltung›, auf Seite 239, 77 Sätze zur meditativen Gedanken- und ­Gefühlspflege, die eben auch Erziehungs- oder Bestimmungssätzen entsprechen. Wenn der Mensch sich damit beschäftigt, findet er sicher etwas, das ihn in seiner Evolution weiterbringt.