WZ-Nr. 183: Selbsterziehung bzw. Lebenserziehung

43. Jahrgang, Juni 2017
Wassermannzeit-Verlag / «Billy» Eduard Albert Meier

Bei der Erziehung geht es darum, dass das Verhalten zum Positiven verändert wird. Um eine solche Änderung herbeizuführen, müssen die eigenen Gedanken und Gefühle geändert werden. Dies geht aber nicht gewaltmässig – eine Verhaltensänderung kann nicht über das Knie gebrochen werden –, sondern es ist sehr viel tiefgründige Denk- und Erklärungsarbeit damit verbunden sowie ein stetiges Hinterfragen gemachter Erkenntnisse und Erfahrungen. Bei zu erziehenden Kindern wird diese Arbeit von den Erziehungsberechtigten geleistet, und bei der Selbst- und Lebenserziehung muss sie vom jeweiligen Menschen selbst verrichtet werden, wobei er durchaus Freunde, ­Eltern oder Lehrer um Rat angehen kann. Es sollte aber beim Rat einholen bleiben, der von dem betreffenden Menschen noch gründlich überdacht werden muss, will er nicht zu einem Schablonenwesen werden. Die letzte Entscheidung, welcher Weg in der Selbst- und ­Lebenserziehung zu gehen ist, um das Verhalten zu ändern, muss ­immer dem jeweiligen Menschen selbst überlassen bleiben. Dazu muss er seine Gedanken und Gefühle bewusst wahrnehmen und sie selbsterkennend und selbsterziehend kontrollieren.