WZ-Nr. 182: Sich selbst helfen

43. Jahrgang, März 2017
Wassermannzeit-Verlag / «Billy» Eduard Albert Meier

Da er jetzt den Kopf wieder frei hatte für andere Dinge, machte er wieder einmal einen Bekehrungsversuch bei mir. Ich musste fast schmunzeln und fand, das sei eigentlich ein gutes Zeichen, aber wie seit eh und je erklärte ich ihm freundlich und konsequent meinen Standpunkt.
Was ich in meinen kühnsten Träumen kaum für möglich gehalten hätte, war eingetroffen. Mein 92jähriger Vater hatte es geschafft, in seinem hohen Alter das Steuer noch einmal herumzureissen und sich aus eigener Kraft und Einsicht in eine gute und gesunde Richtung zu bewegen. Seither sind etliche Wochen vergangen. Er wirkt auf mich wieder viel gelöster, fast entspannt, ist aus innerem Antrieb freundlich und entgegenkommend, und er macht es mir nicht schwer, mich wieder regelmässig um ihn zu kümmern. Er bestellt seinen kleinen Garten wieder ordentlich, sein Balkon ist mit Blumen geschmückt, und auch in der Stube stehen wie früher frische Blumen, wann immer ich ihn besuche.
Zum Thema ‹sich selbst helfen› hier noch ein kleiner Ausschnitt aus ‹Ein Quentchen Wissen, Sinn und Weisheit› von Billy, Seite 62:

‹Sich selbst helfen›
Sich selbst zu helfen ist einer der wertvollsten Schritte, die ein Mensch tun kann, denn nur selten lassen sich unter den Mitmenschen Helfer finden, die die Hilfe in gleichem Masse leisten können, wie man sich diese selbst zukommen lassen kann. So ist der Mensch für sich selbst immer der beste Helfer, wenn er das Mass des wahren Wissens und der Weisheit findet und seine eigene Unzulänglichkeit überwindet. Sich selbst zu helfen bedeutet aber auch, dass man sich nicht besser sieht, als man in Tat und Wahrheit ist und dass man so wird, wie man andere im Guten und Positiven gern sieht oder sehen möchte. Man arbeite stets in dieser Form an sich, dass es auch tatsächlich gelingen möge, wodurch vielleicht auch andere den gleichen Weg finden und beschreiten. Doch wahrlich, nichts ist leicht zu erarbeiten, und besonders nicht diese Dinge, denn wie besagt die alte Weisheit doch: «Nichts ist so schwer zu bezwingen wie sich selbst.»