WZ-Nr. 164: Bescheidenheit und Unbescheidenheit
Es ist für jeden Menschen gut und vernünftig, stets eine gewisse Bescheidenheit an den Tag zu legen, sozusagen eine goldene Mitte zu suchen bzw. eine Art Waage zu sein, die zu allen Dingen in Balance ist resp. in einer gesunden Ausgeglichenheit. Diese Bescheidenheit ist erstrebenswert für äussere und innere Lebensumstände. Im Äusseren, wie z.B. in materiellen Angelegenheiten und Bedürfnissen, muss eine gewissen Zufriedenheit erlernt werden, die natürlich den jeweiligen Lebensumständen wie durch einen gesunden, notwendigen Rahmen angepasst sein sollte.
Egal ob arm oder reich, stets sollte ein gutes Mass gehalten werden. Auch müssen Notwendigkeiten erkannt werden, wie z.B. irgendwelche Verbesserungen, die für weitere Zielerreichungen wichtig sind. So sollte man dann je nach Fall und den gegebenen Umständen und Möglichkeiten alles Schritt für Schritt umsetzen können. Über Alltäglichkeiten, wie z.B. Essen, Arbeit, Gesundheit und sonstige Standards, sollte man sich freuen – dass man diese Dinge überhaupt hat usw. Dem Inneren des Menschen, seinem Denken und Fühlen tun Vernunft und Bescheidenheit stets gut, und sie helfen auch im Konflikt mit der eigenen Wirklichkeit, die nicht immer so ist, wie sie der Mensch selbst wahrnimmt, sofern sie einer Verbesserung bedarf.
Genau aus diesem Konflikt zwischen eigener Realität und der wahren Wirklichkeit entsteht oft eine Art ‹Unbescheidenheit›. Dinge, Geschehnisse und Lebenssituationen werden anders interpretiert, als diese in Wahrheit sind. Im Materiellen entsteht dadurch häufig eine Übertreibung resp. ein ‹Gigantismus›, wie z.B. viel zu grosse und zu schnelle Autos oder zu schwere Traktoren auf zu kleinen Strassen und Feldern, wodurch die ganze Natur zu Schaden kommt. Auch Überbevölkerung, Religionen, Kriege, Glauben und Grössenwahn sind gewissermassen Resultate menschlicher Unbescheidenheit.
Letztendlich werden die eigene Gesundheit und das Bewusstsein in vielerlei Hinsicht gestört oder zerstört. Im Inneren des Menschen ist Unbescheidenheit nicht gut, weil so manche Wahrheit darunter leidet und eine Verbesserung viel Zeit und Energie benötigt.
Es wäre für die Menschen ein viel schöneres Leben, wenn etwas mehr Bescheidenheit gepflegt und Liebe und Verantwortung dem Leben gegenüber beachtet würden. Dadurch könnte die Unbescheidenheit mit all ihren negativen Aspekten gar nicht gross in Erscheinung treten, weil Bescheidenheit und Vernunft dann als wertvolle und erstrebenswerte Tugenden erkannt würden, wodurch auch eine gewisse Lebensqualität für alle Menschen erreichbar wäre.