WZ-Nr. 159: Zwischenmenschliche Beziehungen

Die Beweggründe, warum Menschen die Freie Interessengemeinschaft für Grenz- und Geisteswissenschaften und Ufologiestudien aufsuchen, sind sehr unterschiedlich. Zum einen kommen sie aus ­reiner Neugier, aus Sensationshascherei, aufgrund falscher religiöser Vorstellungen oder weil sie auf einer Sinnsuche sind – auf der Suche nach der Erfüllung des Lebenssinnes, auf der Suche nach der Wahrheit – und/oder weil sie eventuell spüren, dass dies der Ort sein könnte, an dem sie sich selbst bestmöglich weiterentwickeln können und weil sie die grossen Zusammenhänge des Lebens, die Lehre des Lebens und die Lehre der schöpferischen Gesetze und Gebote erfahren und weitertragen wollen in die gesamte Menschheit.

Vorsicht, Übereifer, Euphorie und die Meinung, die gesamte Welt auf der Stelle von der Wahrheit überzeugen zu müssen, haben schon so manchen angeblichen Mitstreiter schnell wieder vom Pferd abspringen lassen. Wie in der Medizin nur der mündige und vernünftige Patient die besten Aussichten auf Heilung hat, so verhält es sich auch mit der Lehre der Wahrheit. Nur mit der nötigen Reife, klarem Verstand, Vernunft und bestmöglichem Durchhaltevermögen – sprich Geduld, Neutralität und Ruhe – ist die Voraussetzung gegeben, die Aufgaben der Mission ein Leben lang zu tragen und sich in die ‹Stille Revolution der Wahrheit› einzuordnen.

Die Kerngruppemitglieder wie auch die Passivmitglieder sind verschiedener Nationalität, unterschiedlichen Alters und gehören den verschiedensten Berufszweigen an. Die Altersunterschiede zwischen den einzelnen Mitgliedern betragen teilweise sechzig Jahre und sogar mehr. Toleranz, Anpassungsfähigkeit, Neutralität und Respekt dem anderen gegenüber und nicht zu vergessen Nachsicht, sind die Grundvoraussetzungen, die es im Umgang miteinander zu erlernen und anzuwenden gilt. Geduld und sich selbst nicht so wichtig zu nehmen, zählen ebenfalls zu den grossen Tugenden. Da, wie schon erwähnt, die Menschen aus verschiedenen Überlegungen heraus zur FIGU gelangen und nicht wie sonst üblich einem Verein beitreten, z.B. mit der Absicht, das Musizieren oder das Bogenschiessen zu erlernen, kann man von komplett unterschiedlichen Gedankenansätzen und Beweggründen ausgehen.

Aufgrund der unterschiedlichen Gedankenansätze, teilweise sehr konträren Motivationsgründen und verschiedenen anderen Konstellationen, kann es möglich sein, dass die Sympathie und das Verständnis für das eine oder andere FIGU-Mitglied noch arg in den Kinderschuhen steckt bzw. der gemeinschaftliche Nenner noch nicht gefunden wurde. Das lässt selbtstredend den Schluss zu, dass so manches FIGU-Mitglied aus einer Gruppe, sei es die Passivgruppe, eine Studiengruppe oder auch die Kerngruppe, sich seine jetzigen Mitstreiter nicht unbedingt als engste Freunde ausgewählt hätte. Aber genau darin liegt die grosse Aufgabe und eine wunderbare Chance, die Lehre der schöpferischen Gesetz- und Gebotsmässigkeiten, die Lehre des Lebens, ins wirkliche Leben umsetzen zu können und nicht nur in theoretischen Aussagen stecken zu bleiben, sondern die Lehre des Lebens direkt zu praktizieren und in jeder Minute des Daseins anzuwenden – Lebenspraxis pur.

Der geschätzte römische Kaiser und Philosoph Marc Aurel verfasste schon zu sehr früher Zeit, im ersten Jahrhundert, in seinem Werk ‹Selbstbetrachtungen› sehr treffende Aussagen zu diesem Lebensthema:

«Du kannst nicht im Schreiben und Lesen unterrichten, wenn du es nicht selbst kannst; viel weniger lehren, wie man recht leben soll, wenn du es nicht selber tust.» (XI, 29)

«Die Menschen sind füreinander da. Also belehre oder dulde sie.» (VIII, 59)

«Willst du dir ein Vergnügen machen, so betrachte die Vorzüge deiner Zeitgenossen, so die Tatkraft des einen, die Bescheidenheit des anderen, die Freigebigkeit eines Dritten und so an einem Vierten wieder eine andere Tugend. Denn nichts erfreut so sehr wie die Muster der Tugenden, die aus den Handlungen unserer Zeitgenossen uns in reicher Fülle in die Augen fallen. Darum habe sie auch stets vor Augen.» (VI, 48)