WZ-Nr. 158: Wo ist das Glück geblieben?
Viele Menschen hadern mit ihrem Schicksal und sind unzufrieden, sei es bei der Arbeit oder auch in privaten Belangen. Ich kenne verschiedene Leute, die mir schon manches vorgejammert haben. Dabei bedenken sie nicht, dass sie es ja selbst in der Hand haben, ihr Schicksal zu gestalten. Sie schieben die Schuld irgendwelchen Gottheiten zu und wissen nicht – oder wollen es lieber nicht wissen –, dass sie für alles, was sie denken, fühlen, tun und schliesslich ausführen selbst verantwortlich sind.
Es fehlt den Menschen an Wissen, Selbstvertrauen und Einsatzwillen, das Leben selbst in die Hand zu nehmen. Es ist bequemer zu sagen: «Ich kann ja nichts dafür.»
Schon oft konnte ich in meiner Umgebung beobachten, dass Menschen, die ihr Leben möglichst aktiv zu gestalten versuchen und im Innern und Äussern unermüdlich an sich arbeiten, dieses dementsprechend positiv (neutral-positiv) ausrichten. Andererseits, wenn man sich einfach so aufs Sofa setzt und den ganzen lieben Tag passiv an sich vorbeiziehen lässt, ist es auch nicht verwunderlich, wenn das Leben und die Möglichkeiten, die es bietet, dann eben auch einfach an einem vorbeiziehen. Arbeit ist in physischen und mentalen Belangen für den Menschen lebensnotwendig. Es braucht beides, um einen Ausgleich im physischen und psychischen Leben zu finden.
Der Ursprung jeder Handlung und jedes Gefühls ist ein Gedanke, den man gepflegt und mit weiteren Gedanken genährt hat, die zu entsprechenden Gefühlen und Emotionen führten und wiederum bestimmte weitere Gedankengänge auslösten, womit sich – im Groben betrachtet – der Kreis der Gedanken wieder schliesst.
Nun ist eben die Meditation gefragt, durch die man einerseits die Flut der täglichen, oberflächlichen Gedanken zuerst einmal wahrnimmt, um sich dann schliesslich voll bewusst und zielorientiert auf seine Ziele ausrichten zu können. Um ein Ziel zu erreichen, muss zuerst der Wille dazu aufgebracht werden. Mit logischen Überlegungen wird ein Ziel geformt und auf den Punkt gebracht, aber zur Ausführung desselben ist nicht mehr der Wille gefragt, sondern die meditative Konzentration, wie sie in verschiedenen Schriften der FIGU beschrieben wird.
Nur mit dem Bewusstsein und dem Wissen über die gedanklichen Kräfte, die stärker sind als jegliche Materie, wird man in der Lage sein, das Leben bewusst zu gestalten. Das Schicksal wird nicht mehr länger ein unkontrollierter Spielball des Lebens sein, sondern man wird fähig, den Ball in die Richtung zu lenken, die man selbst will. Das ist auch das Prinzip von Ursache und Wirkung – von Werden und Vergehen. Wie heisst es doch so schön im Volksmund: «Wie man in den Wald hinein ruft, so tönt es heraus.» Wie weise doch viele alte Sprichwörter sind – viele kennen sie, doch die wenigsten machen sich Gedanken und denken über das Leben nach. Es gehören Mut und anstrengende Arbeit dazu, um das Leben bewusst selbst in die Hand zu nehmen. Viele gehen lieber den einfacheren Weg und schieben die Schuld für die Unzufriedenheit mit ihrem Leben irgendwelchen Gottheiten oder anderem Unsinn zu.