WZ-Nr. 148: Jeder und alles ist Beispiel

Alle Beispiele jedoch wirken auf den Menschen, egal ob er das nun bewusst oder unbewusst wahrnimmt. Alle auf den Menschen einströmenden Eindrücke sind Nahrung für sein Bewusstsein, die er jedoch nicht einfach nur gedankenlos runterschlucken sollte, sondern die er, wie sein tägliches Brot, erst gut kauen sollte – sprich darüber nachdenken –, ehe er sich blindlings von Eindrücken treiben lässt oder falschen Beispielen nacheifert, was, wie jedem bekannt ist, auch ins Verderben führen kann. Es gilt die Spreu vom Weizen zu trennen, den essentiellen, eigentlichen Wert in allem zu finden und sich anzueignen. Das erfordert einen bewussten Umgang mit allen auf den Menschen einfallenden Geschehnissen und Eindrücken. Nur durch ein bewusstes Denken kann aus der Reichhaltigkeit des Lebens besser geschöpft werden, und der Mensch bleibt nicht mehr einfach nur Spielball fremder Einflüsse, die selten an seinem Wohl interessiert sind.

Erhabene, von menschlicher Unlogik befreite Beispiele findet der Mensch in der Natur. Sie widerspiegelt die Gesetze des Lebens, der Schöpfung, und könnte dem irregeleiteten, in Ideologien verstrickten Menschen wahrer Wegweiser zu sich selbst und zu einem besseren Leben sein. Das Buch der Natur liegt offen vor des Menschen Sinnen, doch dieser hat verlernt, daraus zu lesen und zu lernen. Es bedarf keiner Reise nach Tibet, keiner Rückführung in frühere Leben, keines schimmernden Heilands, keines selig glucksenden Gurus, keiner Ideologie, keiner Verrenkungen, keiner ekstatischen Zustände, um die Wahrheit zu entdecken und zu erfahren, denn allein schon ein ruhiges, gründliches In-sich-Hineinforschen, ein genaues, vorurteilsloses Beobachten führt unweigerlich zu Feststellungen, die uns den wahren Kern des Lebens immer besser verstehen lassen. Wohl hält der Mensch die Naturwissenschaften hoch und nutzt die Prinzipien der Natur, um allerhand Geräte und Maschinen usw. zu entwickeln, und erkennt die in ihr verborgene Logik, doch für die in der Natur verborgene tiefe Lebensweisheit sind die meisten Menschen blind. An die Stelle der Realität der natürlichen, schöpferischen Weisheit und Liebe wurden die Religionen zur ‹höchsten geistigen Potenz› erhoben, die des Menschen natürliche Sehnsucht nach Harmonie, sein Streben nach Höherem, sein Ahnen, dass das Leben weit mehr ist als nur das materielle irdische Dasein, missbrauchen und ihm eine geistige und jenseitige Welt vorgaukeln, die, bar jeglicher Logik, so nicht existiert und der nur glaubensmässig nachgelebt werden kann. Die Natur wurde zur rein materiellen Existenz degradiert, ohne höhere geistige Werte, was dazu führte, dass der Mensch den Planeten gnadenlos plündert und alles zurückdrängt und auslöscht, was seinen materiellen und religionsbedingten Ansichten und Absichten entgegensteht. Bar jeglicher schöpferischen Vernunft und Weisheit stürzt der Homo sapiens sapiens das Leben auf der Erde ins Chaos und unendliches Leid.

Tatsächlich ist alles Existierende, alles Bestehende, ob nun auf Erden oder im Weltenraum, ob grobstofflicher oder feinstofflicher Art, Beispiel für irgendein Prinzip, ein Gesetz oder Gebot der Schöpfung. Alle Beispiele helfen dem Menschen, das Leben und sich selbst besser zu verstehen, sich Wissen anzueignen und Liebe und Weisheit zu entwickeln. Wir sind Lernende auf einem sich drehenden, um seine Sonne kreisenden blauen Planeten im Sternensystem der Milchstrasse, eingebunden in ein für den Menschen in seiner Gewaltigkeit noch nicht erfassbares Universum – und alles dient letztlich der Evolution der Schöpfung selbst.