WZ-Nr. 148: Jeder und alles ist Beispiel
Jeder ist Beispiel immer und zu jeder Zeit. Dieser einfachen Tatsache kann sich niemand entziehen. Das ganze menschliche Verhalten, das Reden und Handeln, egal, ob es nun positiv oder negativ geprägt ist, wirkt immer beispielhaft auf seine Umgebung. Stets zeigt jeder seinem Mitmenschen, wie er mit dem Leben und sich selbst umgeht, ob und wie er die Nöte und Probleme des irdischen Daseins meistert und wie er mit dem Alltag, der Arbeit, der Familie, den Hochs und Tiefs usw. zurechtkommt. Dieses Beispielhafte eines jeden Menschen wirkt sich ausnahmslos immer auf seine Umgebung aus, prägt diese mit und beeinflusst letztlich auch die Gesellschaftsform und Ordnung.
So wirkt jeder Mensch auf jeden Menschen, regt zum Staunen an, zum Nachdenken, zur Hilfsbereitschaft, zum Lachen, zu Mut, zu Ehrlichkeit, aber auch zu Gleichgültigkeit, zu Respektlosigkeit, zu Trägheit, zu Grobheit usw. usf.; diese Aufzählung könnte natürlich endlos weitergeführt werden.
Es sind also nicht nur weltliche und religiöse Führer, nicht nur Leinwandstars, Sportler, Musiker, Künstler und andere Personen von öffentlichem Interesse, die als Beispiel dienen, sondern eben auch die ‹einfachen Leute› auf der Strasse, die durch ihr Verhalten ihre Umgebung beeinflussen. Ganz klar geht daraus hervor, dass alle Menschen, ob sie es nun wollen oder nicht, immer auf das Leben um sie herum einwirken. Natürlich vermag ein einzelner nicht einfach sofort das Ruder des Weltgeschehens herumzuwerfen, trotzdem hängt es vom Verhalten eines jeden ab, ob sich die Menschheit zum Guten und Fortschrittlichen entwickelt oder ob durch oberflächliches und gleichgültiges Verhalten alles immer mehr verkommt und im Übel versinkt. Meint der Mensch es wirklich ehrlich mit dem Leben, kommt er nicht umhin, sein Verhalten, sein Tun und Lassen gründlich zu überdenken und dann nach bestem Wissen und Gewissen zu handeln. Er muss das Gebälk vor seinen eigenen Augen wegräumen, dann erst kann er auch zu sich selbst finden und zu einer gerechten Lebensführung; genau hier und nirgendwo anders liegt der Beginn aller wahren und wirklich nachhaltigen Veränderung. Zu sagen, dass man ja sowieso nichts machen könne, ist schlimmste Lüge und zeugt von Narrheit und Unreife, von der Verantwortungslosigkeit, Verblendung, Faulheit und Feigheit jener, welche solche törichten Worte aussprechen.
Das Leben eines jeden Menschen wurde auch mitgeprägt von all jenen Menschen, denen er in irgendeiner Form begegnete. Nicht nur von Menschen, mit denen er persönlich zu tun hatte, sondern auch von jenen, die bereits verstorben sind und von denen er noch Aussagen, Begebenheiten usw. kennt. Aber auch Menschen, die er aus den Medien kennt, von denen er Bücher gelesen hat usw., beeinflussen ihn. Selbst die Kunstfiguren aus Romanen und Spielfilmen zeigen ihm Beispiele vom Umgang mit Lebenssituationen auf. Jeder Mensch ist, kann und soll aber auch Beispiel für sich selbst sein, denn er kann anhand von Vergangenem, aber auch Gegenwärtigem seines Lebens durch gründliches Analysieren der kausalen Zusammenhänge viel Wissen schöpfen, das ihm hilft, sich selbst besser zu verstehen und sein Leben optimaler zu gestalten. Sich selbst Beispiel sein, ist bestes Werkzeug, um die Richtigkeit irgendeiner Sache zu überprüfen. In der unübersichtlichen Anzahl von Beispielen, die auf den Menschen einwirken, sucht dieser seinen eigenen Weg, und je nach seiner Lebensauffassung und seinen Zielsetzungen, an denen ebenfalls Beispiele mitgeformt haben, zieht ihn manches an und anderes wiederum stösst ihn ab.