Das Sündenregister der Söldnerarmeen

«Private Sicherheitsfirmen können Regierungen manipulieren»
Der Einfluss von Academi und anderen Sicherheitsfirmen ist alles andere als marginal. So war zum Beispiel die Firma Sandline International an einem versuchten Staatsstreich in Äquatorialguinea 2004 beteiligt. Der Mitbegründer der Firma, Simon Mann, sass deshalb bis 2009 im Gefängnis. In einer ­Dokumentation des US-Magazins ‹Vice› sagte Mann: «Es gibt gewisse Dinge, die Armeen tun müssen und nicht der private Sektor. Diese Typen kämpfen für Geld, nicht für den Staat oder aus Pflichtgefühl oder Patriotismus.» Begännen die Privatarmeen damit, selber anzugreifen, statt abzuwarten, würden sich die Regeln langsam ändern. Ähnliche Besorgnis äussert auch David Sanger von der ‹New York Times› in derselben Doku: «Ein grosses Problem ist die Frage nach der Loyalität. Wenn die Firmen zu politischen Instrumenten werden, um ­Regierungen zu stützen, stellt sich die Frage, ob sie selbst eine eigene Aussenpolitik verfolgen. Für wen arbeiten sie wirklich?» Und Tony Schiena, ein Sicherheitsdienstler, sagt dazu: «Ich glaube, eine private Sicherheitsfirma der Zukunft kann Regierungen manipulieren. Wir sind jetzt schon in einem Stadium, in dem das passieren kann.» Auf der anderen Seite steht der ehemalige Academi-Boss Erik Prince: «Wir sind keine Söldner, sondern loyale Amerikaner.» (Tagesanzeiger.ch/Newsnet)

(Erstellt: 8.2.2015, 14:36 Uhr)

Quellenangabe: http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/Das-Suendenregister-der-Soeld...