Auszüge aus dem 604. offiziellen Gesprächsbericht vom 18. Dezember 2014

Billy Dann will ich jetzt noch etwas sagen in bezug auf die sogenannten Assassinen, die es früher gab. Diese waren gedungene Meuchel- und Politmörder, die auch als Söldner agierten, einer Geheimbund-Sekte angehörten und politische Morde usw. begingen, und zwar in der Regel im Namen persischer und orientalischer Herrscher und sonstig ausgearteter, mordlüsterner Sektenwahn- und Machtwahnverrückten. Damit habe ich mich in Persien einige Zeit informierend herumgeschlagen und dabei kürzlich auch festgestellt, dass man heute die im Irak und in Syrien entmenschten mordenden Kreaturen des IS resp. ‹Islamischer Staat› ebenfalls als Assassinen und deren Rädelsführer als Oberkiller dieser Verbrecherbande bezeichnen kann. Dieser Massenmörder, der sich als Chef der blutrünstigen IS-Extremisten Abu Bakr al-Baghdadi nennt, ist meines Wissens 1971 geboren und heisst eigentlich Ibrahim Awad Ibrahim al-Badri. Er rief sich selbst zum Kalifen aus, und als selbsternannter Kalif hat er die Sunniten dazu aufgerufen, sich dem völlig falsch verstandenen Dschihad (Jihad) anzuschliessen, wobei sein mörderischer Beweggrund der Hass gegen die Schiiten ist. Richtigerweise ist der Dschihad, auch, Ǧihād, Djihad genannt, grundsätzlich als Anstrengung, Kampf, Bemühung und Einsatz in bezug auf die eigene bewusstseins-gedanken-gefühls-psychemässige Entwicklung zu verstehen und hat in keiner Weise etwas mit Krieg, Blutvergiessen, Folter, Mord und Terrorismus zu tun, wie das der IS gegenteilig in ausgeartet-unmenschlicher Form durchführt. Eine Woche nachdem sich der Chef der irakischen Extremisten, Abu Bakr al-Baghdadi, zum Kalifen seines ‹Islamischen Staates› ernannt hatte, hielt er eine Predigt in der grossen sunnitischen Nuri-Moschee von Mosul. Damit hatte er seine gespielte Zurückhaltung abgelegt und sich erstmals in aller Öffentlichkeit in der Weise gezeigt, wie er wirklichen Sinnes ist. Er proletete: «Anders als die Könige und Herrscher verspreche ich euch nicht Luxus, Sicherheit und Entspannung, stattdessen verspreche ich euch, was Allah seinen wahren Gläubigen versprochen hat.» Gleichzeitig rief er die Sunniten auf, sich ihm und dem Dschihad, dem heiligen Krieg, anzuschliessen, und sich damit auch in seinem selbsternannten Kalifat niederzulassen, das vom Osten Syriens bis tief in den Zentralirak reicht. Auch fackelte er damit herum, dass er die Würde, die Macht und die Rechte der Sunniten wiederherstellen werde. Viele einflussreiche sunnitische Gelehrte und Prediger, z.B. der in Katar lebende Ägypter Yussuf Karadawi, wie aber gar auch namhafte Extremisten haben den Auftritt des selbsternannten Kalifen seitdem scharf kritisiert. Und Tatsache ist, dass ein Kalifat nicht gegründet werden kann, indem ein Verrückter oder eine Gruppierung es einfach ausruft. Diverse Gelehrte, Priester, arabische Machthaber und Staaten sprechen dem ‹Islamischen Staat› jegliche Legitimation ab. Das ändert freilich nichts daran, dass Baghdadi mit seinem Auftritt mehr als ein Propagandacoup gelungen ist. Effectiv ist seine heutige terroristische Machstellung der vorläufige Höhepunkt in seiner Terroristen-Karriere, die um die Jahrtausendwende in Samarra nördlich von Bagdad begonnen hat. Und wie ich denke, hat er seine Mörderbande im Rahmen der alten Assassinen zusammengebraut, denn diese wirkten damals ebenso als gedungene Mörder, Massen-, Religions-, Sekten- und Politkiller. Was meinst du dazu?

Ptaah Das kannst du so sagen, denn die IS-Mörderbanden kommen den alten Assassinen-Söldnern tatsächlich gleich. Diese waren ebenso gewissenlos und blut- und mordlüstern wie die fanatisierten, radikalisierten und entmenschen IS-Milizen, denen nur mit Gewalt beizukommen ist, weil bei ihnen in ihrer Ausartung weder Vernunft noch Menschlichkeit mehr ansprechbar sind.

Billy Baghdadi behauptet ja auch, dass er vom Stamm der Kureish resp. vom Stamm des Propheten Mohammed abstamme. Ausserdem, dass ich es nicht vergesse: Da ist doch einer, der angeblich von den IS-Milizen wieder freigelassen und nach Europa heimgekehrt ist. Das kann ich nicht als Wahrheit nehmen, denn es ist ja bekannt, dass die IS-Gerichte, die ja durchgeführt werden, die Delinquenten durchwegs zum Tod verurteilen. Also kann es nicht sein, dass ein Mensch vom IS wieder freigelassen und heimgeschickt wird, ausser er wäre durch eine Gehirnwäsche als ‹Schläfer› fanatisiert und radikalisiert.
Ptaah In einer von Jihadisten verbreiteten Biografie behauptet Baghdadi tatsächlich, dass seine Abstammung auf die Kureish zurückführe, also auf den Stamm des Propheten Mohammed, was jedoch einer bewussten Lüge entspricht. Und was du sagst in bezug auf ‹Schläfer›, das sehe ich genauso.