Auszüge aus dem 603. offiziellen Kontaktgespräch vom 4. Dezember 2014

Billy Dann ist auch das geklärt. Letzthin haben wir über die Meeres- und sonstige Gewässer verschmutzung durch Plastik und andere Kunststoffe gesprochen, wozu ich einerseits nun die Frage habe, ob du meiner Bitte inzwischen entsprechen und abklären konntest, wieviel Plastik und andere Kunststoffe in der Schweiz pro Jahr in die Gewässer gelangen und diese verunreinigen. Anderseits wurde im Fernsehen eine Sendung gezeigt, die genau auf diese Sache bezogen war, folglich ich im Internetz nachgeschaut habe, was sich diesbezüglich in der Schweiz ergibt. Dazu habe ich nun folgendes gefunden und herauskopiert:

Erste Bestandesaufnahme von Mikroplastik in Schweizer Gewässern
Bern, 11.12.2014 – Im Auftrag des BAFU hat die ETH Lausanne Schweizer Gewässer auf das Vorkommen von Kunststoff-Kleinstpartikeln – sogenanntes Mikroplastik – untersucht. In den meisten Proben der sechs untersuchten Schweizer Seen und der Rhone wurden Mikroplastik-Partikel nachgewiesen. Obwohl die gemessenen Konzentrationen keine direkte Gefährdung für Umwelt und Wasserqualität darstellen, ist deren Vorkommen in Gewässern unerwünscht und tangiert das geltende Verunreinigungsverbot der Gewässerschutzgesetzgebung.

Über die Verschmutzung der Meere mit Mikroplastik wurden bereits zahlreiche Untersuchungen durchgeführt. Zur Belastung der Binnengewässer hingegen liegen bis heute kaum Angaben vor. Deshalb hat das BAFU die Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne (EPFL) beauftragt, eine erste Bestandesaufnahme in den Schweizer Gewässern durchzuführen und mögliche Auswirkungen aufzuzeigen.

Zwischen Juni und November 2013 wurden aus Genfersee, Bodensee, Neuenburgersee, Lago Maggiore, Zürichsee und Brienzersee sowie aus der Rhone bei Chancy an der Grenze zu Frankreich Proben entnommen. Diese Proben von der Wasseroberfläche und dem Sand von Stränden wurden auf das Vorkommen und die Art der Kunststoffpartikel mit einer Grösse zwischen 0,3 und 5 mm untersucht.

Mikroplastik in fast allen Proben nachgewiesen
Die Untersuchung der Seen und der Rhone erfolgte mithilfe eines Netzes, das über eine Distanz von 3 bis 4 Kilometern über die Gewässeroberfläche geschleppt wurde. In 27 Proben fanden die Forscher im Mittel circa 0,1 Mikroplastik-Partikel pro Quadratmeter Wasseroberfläche, wobei 7 Proben kein Mikroplastik enthielten. Die Werte einzelner Proben zwischen und innerhalb der Seen variierten stark, was auf Unterschiede in der Belastung der ufernahen beziehungsweise uferfernen Zonen sowie auf zeitlich stark schwankende Einträge in die Seen hindeutet. So wurden beispielsweise die höchsten Konzentrationen nach einem Gewitter gemessen, was darauf schliessen lässt, dass Mikroplastik von abfliessendem Niederschlagswasser mitgeschwemmt wird. Die Bevölkerungsdichte im Einzugsgebiet hatte keinen Einfluss auf das Ausmass der Belastung.