So stelle ich mir einen Menschenfreund nicht vor!

Tatsächlich fragt sich, was alle jene, welche sich der Theologie und dem Pfarrer- oder Priesteramt zuwenden, in bezug auf das wahre Menschsein, die Menschlichkeit und die Menschenrechte sowie den Schutz des Menschenlebens, die Liebe, den Frieden, die Freiheit und die Harmonie eigentlich lernen – und was sie von diesen hohen Werten grundsätzlich halten. Wenn die Aussage von Gauck bedacht wird, dann ist es damit tatsächlich nicht weit her, denn offenbar gelten bei gewissen Leuten dieser Art im Theologen-, Pfarrer- und Priesteramt all diese Werte überhaupt nichts, sondern nur ihr Amtstitel, ihr Image und die überhöhten Gehälter, die sie für ihre Glaubenssache beziehen, die sowieso nur leerer Luft entspricht. Was Gauck und seinesgleichen an Militäreinsatz, Macht, Gewalt und Zwang fordern und damit viele Menschen in Not, Elend und in den Tod stürzen, ist glücklicherweise nicht rundum üblich bei Theologie-, Pfarrer- und Priestergelehrten sowie bei gewissen sehr seltenen liberalen und kontemplativen resp. besinnlichen Sektierern.

Das kann ich mit gutem Gewissen sagen, denn meinerseits kenne ich diverse solche religiöse Amtsträger beiderlei Geschlechts und verschiedener Religionen persönlich, die es sehr ernst nehmen mit der Liebe, dem Frieden, der Freiheit und Harmonie, wie auch mit dem wahren Menschsein und der Menschlichkeit. Ihr religiöser Glaube spielt dabei in der Regel überhaupt keine gewichtige Rolle in bezug auf das Ausleben und Vertreten dieser hohen Werte, denn sie sind diesen verbunden, weil sie es aus sich selbst heraus in Gewissheit verstehen, dass sie allein in dieser Weise auf dem richtigen schöpferisch-natürlichen Weg durch das Leben gehen und ihre diesbezügliche Pflicht als Mensch tun. In der Regel kennen sie die Geisteslehre resp. die ‹Lehre der Wahrheit, Lehre des Geistes, Lehre des Lebens› nicht, sondern sie nehmen das wahr und leben es, was sie ihr innerstes Wesen als schöpferischnatürliche Gesetze und Gebote drängt zu tun. Im Dekalog wird das Gebot ‹Du sollst nicht töten in Ausartung› mit einer deutlichen Auslegung noch erweitert, indem klar dargelegt wird, dass nicht in Ausartung getötet werden soll, was besonders auch auf Strafe und negativ gewaltsame Militäreinsätze zutrifft.

Das Gebote sagt auch klar und deutlich aus, dass ein Töten nur in absoluter Notwehr erfolgen darf. Militäreinsätze mit Waffengewalt entsprechen aber niemals einer Notwehr, denn dabei ist alles einzig auf Gewalt und auf das Töten von Menschen ausgelegt. Dies aber entspricht nicht dem Gebot ‹Du sollst nicht töten›, sondern ausgearteten gewaltsamen, mörderischen Handlungen, wie das allgemein auch bei Kriegshandlungen und Terrorismus der Fall ist. Da fragt es sich doch wirklich, inwieweit ein Theologe/Pfarrer das Recht hat, von Liebe, Frieden, Freiheit und Harmonie zu sprechen, wenn er militärische Gewalt und damit automatisch den Tod von Menschen fordert. Meines Erachtens besteht dieses Recht nicht, denn die schöpferisch-natürlichen Gesetze und Gebote legen vor, dass alle Dinge niemals mit unlogischer Gewalt und damit mit Mord und Tod gelöst und richtiggestellt werden sollen, sondern einzig mit gewaltsamer Gewaltlosigkeit. Das Gewaltsame resp. die Gewaltsamkeit in diesem Sinn bedeutet dabei nicht böse, negative Gewalt und Zwang, sondern einzig und allein eine logische Aktivität, durch die etwas, wie z.B. ein Problem, ein Handeln oder eine Ausartung in angemessener und friedlicher Weise geregelt wird. Aktivität an sich in Form der ‹gewaltsamen Gewaltlosigkeit› entspricht einer Handlung, die in sich das Gewaltsame der Möglichkeit der Ausführung enthält, durch die als solche in der Art, dass zielstrebig, logisch und positiv gehandelt wird, ein aktives positives Verhalten zur Anwendung gebracht wird. Gemäss Geisteslehre ist die ‹Gewaltsamkeit› in klarem Sinn also nichts anderes als eine positive Aktivität, die nur zustande kommen kann, weil sie Kraft und Macht und damit auch Gewalt in positiv-aufbauender Weise enthält.