Neun weitverbreitete Vorurteile und falsche Meinungen ...

5. Unvernünftige Behauptung: «Mit voranschreitender Technologieentwicklung wird die Energieknappheit behoben und damit werden alle weiteren Probleme gelöst!»

Wahrheit ist:
In den Industrienationen geht die voranschreitende Technologieentwicklung momentan – wie schon und seit gut 200 Jahren – mit einem wachsenden Energieverbrauch einher. Schwellenländer drängen ebenfalls in diese Entwicklung. Bestimmte Marktsegmente, wie der IT-Bereich, wachsen ständig und werden auf neue Lebensbereiche angewendet. Die Technologieentwicklung ist also – bei allen Annehmlichkeiten, die sie dem modernen Menschen bieten mag in Verbindung mit der Überbevölkerung – ein wichtiger Faktor dafür, warum dieser Planet ausgebeutet und drangsaliert wird. Die Ausbeutung des Erdpetroleums beispielsweise hat die Technologieentwicklung im grossen Stil vorangetrieben und neue Produktionszweige und -wege entstehen lassen. Die Globalisierung, die freilich auch genug Schattenseiten hat, ist ohne das schwarze Gold undenkbar, und doch neigt sich das Ölzeitalter langsam dem Ende entgegen. Der Wunderstoff Erdöl wird immer teurer, und irgendwann, in vielleicht 50 Jahren, ist er schlicht und einfach erschöpft. Ob die Menschheit bis dahin geeignete Energiegewinnungsmöglichkeiten etabliert hat, das ist noch offen. Die Technologiegläubigkeit hat ausserdem, ähnlich wie die Kultreligionen, ein Ausmass angenommen, das mit blosser Vernunft nicht mehr zu erklären ist. Lassen sich mit Technologie tatsächlich alle Probleme lösen oder schaffen sie nicht auch gefährliche Probleme, wie radioaktiven Abfall, Klimagase, giftigen Elektroschrott, Plastikinseln etc.? Auf der anderen Seite ist es natürlich unbestritten, dass neuartige, umweltverträgliche Technologien viel zu ändern im Stande wären, doch Gewinnstreben, überkommene Wirtschaftsstrukturen, und natürlich auch der immense Bedarf an Energie tun jedoch ihr übriges, um diesen Prozess zu verlangsamen.