Leserfrage

Was ist ein Instinkt und was ein Ur-Instinkt?

Der Instinkt und der Ur-Instinkt sind zwei verschiedene Faktoren, die in verschiedene Formen aufgeteilt werden müssen, weil Instinkt nicht einfach Instinkt oder Ur-Instinkt ist. Der Instinkt selbst entwickelt seine Wirkung einzig und allein in einer bereits lebensfähigen Lebensform, während der Ur-Instinkt in einer noch nicht lebensfähigen Existenzform wirkt. Grundlegend ergibt sich so als erstes – nebst anderen Instinktformen – der Ur-Instinkt, der einem schöpferisch-natürlich vorgegebenen Ur-Trieb entspricht, der in einer Existenzform wirkt, die noch kein eigentliches Leben in sich birgt, sondern nur einer Form entspricht, die nach einer bestimmten Zeit zum Leben erweckt wird, wenn das Herz der Lebensform zu arbeiten beginnt. Also ist erst nur die noch unbelebte Masse gegeben, die durch Zeugung und Befruchtung entstanden und rein nervlich-konvulsivischer Natur ist, aus der dann erst nach einer bestimmten Zeit das eigentliche resp. das effective Leben hervorgeht. Das Ganze des Ur-Instinkts entspricht einer Naturreizung, die als selbstauslösender, ‹automatischer› resp. sich-selbstauslösender natürlicher Impuls den Antrieb zur Entwicklung hervorruft, und zwar ohne reflektierte resp. bewusste Kontrolle in bezug auf ein Reagieren, d.h. ohne die Befähigung effectiver gesteuerter Lebensimpulse. In bezug auf das Entstehen von Leben geht diesem also zuerst ein Ur-Instinktregungsprozess voraus, der auch als Ur-Instinktlebensprozess bezeichnet wird. Dieser ist rein impuls-instinkt-nervlicher Natur und weist keine lebensbedingte, gedanklich-gefühlsmässige Regungen auf, denn es sind keine Formen eines Bewusstseins und auch nicht irgendwelche Verhaltensweisen usw. gegeben. Dieser Grundinstinkt oder Ur-Instinkt als Impulstrieb resp. Ur-Trieb entspricht einem Ur-Instinktexistieren, das als Zustand reiner nervlicher Regungen gegeben ist und also ein Nervenwirken verkörpert, das weder Verstand noch Vernunft, noch eine Bewusstseinsform in sich birgt.

In bezug auf Menschen betrachtet, besagt dies, dass wenn sich durch einen Zeugungsakt eine Befruchtung ergibt, dass der entstehende Fötus die ersten 21 Tage nur in Form einer Entwicklung durch ein natürlich-nervlich-regungsmässiges Ur-Instinktexistieren besteht, aus dem heraus sich dann das effective Leben entwickelt. Dies jedoch erst, wenn am 21. Tag nach der Befruchtung die Herztätigkeit einsetzt, und zwar indem die Geistform im Gehirn im Colliculus superior (‹Dach des Mittelhirns› = paariger Knotenpunkt) einzieht und dadurch den Fötus belebt. Dies entspricht der Grundform des Ur-Instinkts, der in dieser Weise durch die schöpferisch-natürlichen Gesetze vorgegeben ist, wobei dieses Ur-Instinktexistieren nicht nur für den Menschen, sondern auch für alle Lebensformen überhaupt vorgegeben ist, wobei jedoch der Zeitraum des Ur-Instinktexistierens bis hin zum Einzug der Geistform je nach Lebensform verschieden lang ist.

Weiter sind die verschiedenen Instinktformen zu nennen, die das Leben von Mensch, Tier und Getier usw. begleiten, wobei diese Instinkte weitverzweigte Bedeutungen aufweisen. Als instinktiv werden beim Menschen Handlungen bezeichnet, die als spontane Reaktionen erfolgen, die sehr schnell und unüberlegt resp. ohne Gedanken- und Gefühlstätigkeit ablaufen. So tritt z.B. beim Menschen das instinktive Handeln in den Vordergrund, das weder auf Verstand und Vernunft noch auf bewussten oder unbewussten Gedanken und Gefühlen beruht. Weiter ist auch das Instinktive in bezug auf einen reinen unbewussten Gedanken-Gefühlsvorgang zu nennen, der aus einem Unter- oder Unbewusstentrieb hervorgeht und als reiner Naturtrieb zu bewerten ist.