Leserfragen zur Platonieliebe

Die Frau ist allerdings in bezug auf ihre Sexpartner etwas wählerischer als der Mann, was einerseits evolutionsbiologisch und anderseits auch in bezug auf ihre umfänglichere Empfindsamkeit bedingt ist, gegenüber der der Mann jedoch weniger Feingefühl aufbringt. Daraus, dass die erotischen Regungen zwischen beiden Geschlechtern ausgelebt werden, ergibt sich, dass die jeweilige Gattung erhalten wird. Der Mensch jedoch, der evolutiv viel höher entwickelt ist als jegliche Tier- und Getierform und der zudem ein bewusstes Bewusstseinsleben hat, handelt also bewusst und nicht mehr in reiner Form instinktiv wie die Tiere und das Getier. Das befähigt ihn auch, erotische Gedanken und Gefühle zu pflegen und die dementsprechenden Regungen auch nach eigenem Bedürfnis und Willen zu kontrollieren und auch auszuleben, ohne dass damit eine Zeugung von Nachkommenschaft verbunden sein muss. Also kann er sein Sexualleben aus reiner Lust und Freude an der Sache sowie hinsichtlich des sexuellen Drangs ausüben, was für ihn, wenn alles seine Richtigkeit hat, nicht nachteilig ist, sondern gegenteilig ihm psychisch-physisch Befriedigung und Gesundheit verschafft. Werden dabei Frau und Mann in bezug auf die Polygamie betrachtet, wie diese bei uns Plejaren und auch verschiedentlich bei den Erdenmenschen und bei Völkern anderer Welten gegeben ist, dann kann ein Mann mehrere Frauen zur Nachkommenschaft begatten, während eine Frau normalerweise von nur einem Mann begattet werden kann. Das ist unsere Begründung für unsere Polygamie in der Weise, dass ein Mann mit mehreren Frauen Ehebündnisse führen kann, wobei wir hierzu gemäss den schöpferisch-natürlichen Gesetz- und Gebotsmässigkeiten handeln.
Mit seinem Namen prägte Platon zwar den Begriff ‹Platonische Liebe›, doch war er selbst absolut alles andere als der Enthaltsamkeit zugeneigt. Eine rein ‹geistige› Liebe ohne Sexualität hat der altgriechische Philosoph nie gepflegt und nie verfochten, denn in bezug auf erotische Abenteuer war er absolut nicht prüde. Vielmehr war es so, dass er sich einen Mittelweg gesetzt hatte in der Form, dass er nebst einem angemessenen und kontrollierten Sexualleben die Mässigung lehrte und damit eine gute Moral. Dies war zu seiner Zeit nicht üblich, denn die ausschweifenden sexuellen Ausartungen im damaligen Griechenland waren unkontrolliert, folglich das Ganze für manche Menschen abstossend wirkte, wie das schon zu allen Zeiten der Fall war und auch heute noch so ist. Also war es nur natürlich, dass Platon als Philosoph das Ganze aufgriff – und zwar in Unkenntnis der natürlich vorgegebenen und triebmässigen sexuellen Regungen der Menschen beiderlei Geschlechts – und eine ideale Liebesform erdachte, eben in bezug auf eine ‹saubere› und vom Sexuellen getrennte Freundschaft, die jedoch niemals Bestand haben konnte und daher reine Theorie blieb. Grundsätzlich wollte er mit dieser Liebeform vermeiden, dass die Menschen auf sexuellem Gebiet völlig überborden oder dass das Sexualleben gar gänzlich vermieden wird. Wenn in dieser Weise alles genau betrachtet wird, dann war für Platon die erotische Leidenschaft eine bewusstseins mässige Kraft zur Selbstfindung gewesen und die Liebe selbst eine rundum kreative Kraft, die unter den Menschen viel Gutes und Positives hervorbringen konnte.
Eine platonische Freundschaft – wenn diese tatsächlich in Betracht gezogen wird und durchgesetzt werden will – kann grundsätzlich für gute und positive menschliche Beziehungen äusserst belastend sein, weil negative Auswirkungen sowie Nachteile in bezug auf eine zwischengeschlechtliche Freundschaft in Erscheinung treten können, wenn diese Art freundschaftliche Liebesbeziehung ausser Kontrolle gerät. Dem muss begegnet werden, indem in den Freundschaften bei Notwendigkeit Einblick in die Gedankenwelt des anderen gewährt wird, um klare Fronten zu schaffen und um alles in richtiger und rechtschaffener Weise zu bewältigen. Kommen dabei Gedanken und Gefühle und sonstige Regungen erotischer Form ans Licht, die nicht kontrolliert und nicht ausgelebt werden können, dann wirkt die Anziehungskraft zwischen den Geschlechtern äusserst hinderlich für eine Freundschaft.