Leserfrage zu Religionen, Sekten und Philosophien

In bezug auf den Tod von ‹Jesus› werden im Koran nur sehr unklare Andeutungen gemacht. Es wird aber eindeutig gesagt, dass Gott auf jeden Fall ‹Jesus› vor der Kreuzigung bewahrte habe, so sei er also auch nicht am Kreuz gestorben und damit also auch nicht auferstanden. Eine Kreuzigung hätte nach muslimischer Auffassung eine schmachvolle Niederlage bedeutet, was auch ein absolutes Scheitern der gesamten Mission von ‹Jesus› bedeutet hätte. Nach irriger islamischer Auffassung steht einem wahren Propheten ausnahmslos ein ehrenvoller Tod zu, wobei niemals eine Verurteilung als Verbrecher erfolgen kann. Was jedoch natürlich der Richtigkeit der Lehre entspricht ist die Tatsache, dass es für einen Menschen – auch einen sogenannten menschlichen Gottessohn – grundsätzlich und absolut unmöglich ist, stellvertretend für andere Menschen ein göttlicher Erlöser zu sein oder bei einem erphantasierten Gott eine Erlösung zu erwirken.

Der wirre christliche Glaube fundiert in einer äusserst unlogischen Trinität: Vater, Sohn und Heiliger Geist und so als ein einziger dreieiniger Gott. Verrückter geht es wohl nicht. Und gemäss dem christlichen Glauben soll Maria, trotz der Mutterschaft in bezug auf ‹Jesus›, keinen Anteil an der Dreieinigkeit haben.

In der Islamlehre wird das Christentum gerügt, dass es drei Götter, nämlich Gott, Jesus und Maria anbete. So wurde nämlich damals in der arabischen Welt von Christen die Trinität resp. Dreieinigkeit dargestellt und verstanden. Der Islam lehrt, dass ‹Jesus› nicht der Sohn Gottes sei, folglich immer wieder betont wird, dass Gott keine Kinder habe. Eine gegenteilige Behauptung oder allein schon ein diesbezüglicher Gedanke entspricht einer Blasphemie resp. einer Gotteslästerung. So lautet der wichtigste Lehrsatz der koranischen Theologie: «Es gibt nur einen einzigen Gott und nichts ist mit ihm vergleichbar oder ihm ähnlich.» Aus diesem Grund wird die christliche Vorstellung der Trinität resp. die Dreieinigkeit auch im Koran als heidnischer Glaube an drei verschiedene Götter aufgefasst. Und natürlich – wie könnte es auch anders sein – wird der ganze Trinitätsunsinn aufs Schärfste verurteilt. Und natürlich geschieht dies auch in der Hinsicht, dass ‹Jesus› also nicht als Gottessohn verehrt werden darf.

Wird nach christlichem Glauben gegangen, dann soll ‹Jesus› als Mittler fungieren, der für seine Gläubigen Fürsprache bei Gott einlegt, und so soll er die Gottgläubigen während deren Lebenszeit und dann auch im Jüngsten Gericht vor Gott vertreten.