Die Erde ist eine Insel
Über Vernunft und Wahnsinn im Umgang mit dem Bevölkerungswachstum
Die sinnvolle und zweckmässige Regulierung der Bevölkerungszahl ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, weil sie über das Wohl und Wehe resp. das Überleben oder den Untergang eines Stammes, eines Volkes und letztlich einer ganzen Menschheit entscheidet. Ob eine Gruppe von Menschen innerhalb ihres begrenzten Lebensraumes intelligent und vorausschauend genug ist, das Gleichgewicht zwischen den natürlichen Sterberaten und den Geburten zu halten, oder ob sie aus den verschiedensten Gründen ihre diesbezügliche Selbstverantwortung vernachlässigt und untätig bleibt, entscheidet darüber, ob sie ein gesundes Leben führen kann oder sich selbst dem Untergang preisgibt. Das gilt im kleinen ebenso wie im grossen, denn das kausale Gesetz von Ursache und Wirkung gilt für alles und jedes, im Mikrokosmos und im Makrokosmos, für eine Familie ebenso wie für einen Volksstamm und die gesamte Menschheit.
Vermutlich fällt es den Bewohnern einer kleinen Insel leichter als anderen Menschen, sich die Begrenztheit ihres Lebensraumes und seiner Ressourcen bewusst zu werden, weil sie, auf dem Erdboden ihrer kleinen Welt stehend, mit einer Drehung um die eigene Achse die sie umschliessenden Grenzen ihrer Inselwelt unmittelbar selbst erfahren können. Die Natur selbst hält ihnen täglich vor Augen, dass sie mit ihr im Einklang leben, sie würdigen, pflegen und beschützen müssen, weil sie von ihr abhängig sind und ohne sie nicht überleben können. Die vom Gros der Erdenmenschheit praktizierte Vogel-Strauss-Methode: «Aus den Augen, aus dem Sinn!» und die Verdrängungshaltung «Was nicht sein darf, kann nicht sein» gegenüber der Bevölkerungskatastrophe, sind auf einer kleinen Insel fast unmöglich. Wenn sich eine Gruppe von Menschen oder ein Volksstamm unbeeinflusst von äusseren Einmischungen, frei von religiösen Zwangsvorstellungen und im Einklang mit der sie umgebenden Schöpfung und Natur entwickeln kann, ergibt sich daraus offenbar ein natürliches Bedürfnis, die Bevölkerungszahl auf einem gesunden Mass zu halten. Sobald das sensible Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur gestört wird und durch unnatürliche Zwänge wie Kult-Religionen, Unvernunft, Gier, Materialismus usw. aus dem Lot kommt, besteht die Gefahr einer hemmungslosen Überbevölkerung, die eine Selbstzerstörung der Kultur einläutet. Die folgenden ‹Lebensgeschichten› zweier Inseln halten uns die Möglichkeiten als Negativ- und Positiv-Szenario vor Augen.