Ein Blick in die Irrungen religiösen Glaubens

Soweit zum katholischen Glaubensbekenntnis. Zum Abschluss meiner zugegeben teilweise etwas sarkastisch ausgefallenen Betrachtungen möchte ich doch auch noch ein paar Worte zum evangelisch-reformierten bzw. protestantisch-reformierten Glauben anfügen, der auf den durch die Reformatoren Luther, Zwingli und Calvin propagierten revidierten Deutungen der biblischen Botschaft basiert.

Als einziges Land der Erde hat die Schweiz bzw. hat deren protestantisch-reformierte Kirche in der Mitte des 19. Jahrhunderts ihr reformiertes Glaubensbekenntnis abgeschafft. Im Hinblick auf das 500jährige Jubiläum der Reformation, welches 2019 gefeiert wird, soll nun aber wieder ein ‹reformiertes Credo› eingeführt werden. Vertreter und Angehörige der Schweizer Kirche sind dabei, eine aktualisierte Fassung zu erarbeiten, die gegenwärtig (2010) wie folgt lautet:

«Ich vertraue Gott, der Liebe ist, Schöpfer des Himmels und der Erde. Ich glaube an Jesus, Gottes menschgewordenes Wort, Messias der Bedrängten und Unterdrückten, der das Reich Gottes verkündet hat und gekreuzigt wurde deswegen, ausgeliefert wie wir der Vernichtung, aber am dritten Tag auferstanden, um weiterzuwirken für unsere Befreiung, bis Gott alles in allem sein wird. Ich vertraue auf den Heiligen Geist, der in uns lebt, uns bewegt, einander zu vergeben, uns zu Mitstreitern des Auferstandenen macht, zu Schwestern und Brüdern derer, die dürsten nach der Gerechtigkeit. Und ich glaube an die Gemeinschaft der weltweiten Kirche, an den Frieden auf Erden, an die Rettung der Toten und an die Vollendung des Lebens über unser Erkennen hinaus.»

Kommentar
: Hier sehen wir ein typisches Beispiel einer neuzeitlichen Verneblungsaktion und Kosmetikübung. Anstatt die Dinge beim Namen zu nennen, quasi schwarz-weiss wie beim Katholizismus und vollständig entblösst in dessen Irrealität und Absurdität, werden hier die Ecken und Kanten des religiösen Glaubensgebäudes verschleiert und verwischt. Anstelle einer klaren Stellungnahme werden Allgemeinplätze formuliert, hinter denen sich jedermann verstecken und sein eigenes Bild machen kann. Dabei sind die Aussagen in der Bibel doch klar und deutlich.