Ein Blick in die Irrungen religiösen Glaubens

Einleitung
Nachdem der erste Teil hauptsächlich den teils recht skurrilen ‹Glaubensblüten› des Judentums gewidmet war, geraten nun einige nicht minder eigenartige ‹Auswüchse› christlichen Glaubens ins Zentrum meiner Betrachtung.

Beginnen möchte ich mit dem Bollwerk des Christentums, den USA, die als das frömmste Land der sogenannt westlichen Welt gelten. Wie verschiedene Untersuchungen der vergangenen Jahrzehnte aufzeigten (http://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0007272), glaubt ein Grossteil der US-Amerikaner nicht nur in allgemeiner Form an einen Gott, sondern an sehr spezifische Glaubensinhalte, so z.B., dass die Bibel das Wort Gottes ist, dass Jesus Christus irgendwann in der Zukunft physisch auf die Erde zurückkehren wird, dass Satan existiert und die Menschen zur Sünde verführt, dass Gebete wirklich erhört werden (von Gott, seinem Sohn, dem Heiligen Geist oder einem der vielen Heiligen) usw. Bei einer gegenwärtigen Bevölkerungszahl von über 300 Millionen und der damit verbundenen glaubensbedingten ‹bewusstseinsmässigen Dunkelheit› kann somit das Ergebnis einer im Jahre 2008 durchgeführten Befragung von 54 461 Amerikanern (‹American Religious Identification Survey› durch das Trinity College im Bundsstaat Connecticut) bereits als eine Art Lichtblick bezeichnet werden, nämlich dass sich 15 Prozent als nichtgläubig bezeichnen. Diese Nichtgläubigen, im christlichen Sinn sogenannte ‹Heiden›, bilden in den USA nach den Katholiken und Baptisten bereits die drittgrösste Bevölkerungsgruppe, wobei an der Spitze der liberal-progressive Bundesstaat Vermont steht, in dem sich erstaunliche 34 Prozent der Bevölkerung als ungläubig bezeichnen (also jede dritte Person).

Werden die 85 Prozent Gottgläubigen etwas näher betrachtet, dann zeigen sich einige zum Schmunzeln anregende Eigenheiten, die aber vermutlich auch in anderen Ländern und bei anderen Religionen gegeben sind.