Ein Blick in die Irrungen religiösen Glaubens – Teil 1

Zur Beichte meinte er: «Wir beichten im werktäglichen Gebet – als Gemeinschaft und direkt vor Gott. Der Rabbiner kann nicht vergeben, er kann nur beraten. Was zu tun ist, überlässt er dem Gewissen des Mannes oder der Frau. Alles ist in Gottes Hand – mit Ausnahme der Gottesfurcht. Ausser der Gottesfurcht ist auch nichts in der Hand des Rabbiners.»

Kein Wunder, dass der jüdische Witz als hochstehend und sehr schlagfertig gilt. Bei derart vielen Regeln, wie diese im Judentum gegeben sind, kann es sehr befreiend sein, über sich selbst oder die Zwänge, denen man unterworfen ist, zu lachen.

Apropos Humor: Das Schweizer Bergtal Engadin erhält oft Besuch von jüdischen Gästen, was nicht immer ganz problemlos verläuft, insbesondere wenn es sich um ultraorthodoxe Gläubige handelt. Nachdem einem jüdischen Gast eine Ferienwohnung verweigert wurde, ergaben Nachforschungen folgendes: Aufgrund der Präsenz eines berühmten ultraorthodoxen Rabbiners waren in einem kleinen Dorf Juden häufiger anzutreffen und hielten ihre religiösen Zusammenkünfte in einer Ferienwohnung ab. Weil gläubige Juden am Sabbat keine Toilettenspülung betätigen, kam es erst nach Sabbat-Ende zur endgültigen Erledigung des Geschäfts. Mit fatalen Folgen, denn eine Verstopfung der Kanalisation war die Folge, und es mussten Spezialisten geholt werden.

Fortsetzung folgt.

Empfohlene Literatur: – Robert Crumb: Genesis (Carlsen Verlag, Hamburg) – J. Jacobs: Die Bibel & ich. Von einem, der auszog, das Buch der Bücher wörtlich zu nehmen. (Ullstein Verlag)