Bemerkenswerter Dankbrief

Ausserdem schrieb ich bereits einige Artikel in Deutsch, und in der Schublade meines Laptops habe ich fast Einhundert unvollendete Artikel und Ideen, die ich später noch ausarbeiten will, und ich begann sogar damit, einen kleinen philosophischen Roman zu schreiben, den ich aber zur Zeit unterbrochen habe, weil mir die Arbeit mit unserer neugegründeten FIGU-Studiengruppe, durch die wir einiges erreichen wollen, wichtiger ist.

Wenn ich manchmal mit älteren Menschen philosophiere, sehe ich, wie klein und schwach ihre Gedanken oft sind und dass sie mit ihnen die jeweilige Wahrheit nicht zu erfassen vermögen. Häufig stehen sie unter dem Einfluss angeblicher ‹Denker›, ‹Päpste›, ‹Dalai-Lamas› und weiterer vermeintlicher Autoritäten in Sachen Wahrheit, die sie weit über sich selbst und über ihre eigenen Gedanken stellen und dadurch ihre eigenen Fähigkeiten der Wahrheitsergründung schmähen und grob unterschätzen. Es gibt aber auch sehr viele Zeitgenossen, für die die Frage nach dem Sinn des Lebens oder dem Tod usw. in völlig unerreichbaren Sphären schwebt, weil sie meinen, dass auf solche Fragen absolut unmöglich eine Antwort gefunden werden könne, weshalb sie diesbezüglich alles nur aus ihrer Glaubensperspektive heraus betrachten oder nicht einmal darüber nachdenken. Durch Deine Lehre habe ich mir schlicht und einfach ein inneres Wissen erarbeitet, das für meine Zeitgenossen völlig unergründbar ist. Damit will ich sagen, dass ich oft einen fast unüberbrückbaren Unterschied zwischen meinem Denken und dem meiner Mitmenschen wahrnehme, und dabei habe ich mit Deiner Lehre kaum angefangen! (Vor vier Jahren konnte ich noch kaum deutsch sprechen. Zuerst musste ich die Sprache von Grund auf erlernen und mich zum wirklichen Studium Deiner Werke erst befähigen, denn ausser ein paar wenigen Texten existierten im tschechischen und slowakischen Bereich keine Übersetzungen. Erst vor etwa zwei Jahren war ich dann einigermassen imstande, Deine Werke zu verstehen und ein relevantes Studium einzuleiten.) Mein Denken hat kaum an der Wahrheit gerochen, und doch ist der Unterschied meiner Umwelt gegenüber so gross … Damit hängen der Umstand und die Frage zusammen, deren Beantwortung ich mich erst in letzter Zeit nähere: Durch Deine Geisteslehre bin ich in mir grösser geworden und meine Gedanken und Gefühle fanden ihre ihnen gebührende Evolution, doch wie soll ich den entstandenen Unterschied zu meinen Mitmenschen überbrücken und mit ihnen mein Leben, meine Entwicklungen, meine Sehnsüchte und Intentionen in guter Form teilen? Durch Deine Lehre bin ich allen Menschen unglaublich näher gekommen, ich lerne sie besser zu ergründen und zu verstehen, und ich vermag mich intensiver in sie einzufühlen, doch sie können mich kaum ergründen und kaum verstehen, und sie vermögen sich kaum in mich einzufühlen – und in dieser Hinsicht bin ich nach wie vor allein. Wie man unterschiedliche bewusstseinsmässige Ebenen resp. Evolutionsstände liebevoll und erfolgreich überbrücken kann, darüber könntest Du sicher dicke Bände schreiben, und ich hoffe, dass ich diese Frage einmal auch nur annährend so gut wie Du selbst beantworten und lösen werde.