Die tödliche Macht der Gedanken und Gefühle

Damit kann also bewiesen werden, dass Plabeco-Präparate einen eingebildeten positiven Effekt und Nocebo-Präparate eingebildete negative Wirkungen hervorrufen. Wird das Nocebo bei jenen Menschen genau betrachtet, die an die negative Präparatwirkung glauben, dann handelt es sich dabei um eine sich selbst erfüllende negative Prophezeiung. Tatsache ist dabei auch, dass das eingebildete oder das wahre Wissen um eingebildete oder echte Nebenwirkungen sowie schlimme Erwartungen und Vorstellungen einen sehr schlechten Einfluss auf die Gesundheit des Menschen ausüben und ihn krank machen oder gar töten können. Tatsache ist, dass die Gedanken und Gefühle eine ungeheure Macht auf die Gesundheit des Menschen ausüben und nicht selten gar über Leben und Tod bestimmen. Angst, düstere Erwartungen, negative Vorstellungen und Sorgen sind ein mindestens ebenso grosser Negativ- und Risikofaktor in bezug auf die physische und psychische Gesundheit wie z.B. Alkohol, Nikotin und rein toxische Stoffe. Das beweist auch die Tatsache, dass etwa 60 Prozent aller Menschen sich schon gesundheitlich angeschlagen und oft recht schlecht fühlen, wenn sie eine Chemotherapie oder eine sonstige ihnen nicht gerade geheure Behandlung oder einfach eine Gesundheitsuntersuchung machen müssen. Allein durch ihre falschen Gedanken und die daraus resultierenden Gefühle fühlen sie sich elend, schwach und krank, und zwar obwohl es dafür rein physiologisch keinen logischen Anlass gibt. Und dass das der Wahrheit entspricht, beweist die Tatsache, dass etwa 50 Prozent aller Erkrankungen bei Erkältungswellen nur durch negative Erwartungen sowie Ängste, Sorgen und negative Vorstellungen zustande kommen. Das beweist, dass allein schon der Glaube an Nebenwirkungen und Wirkungen in bezug auf Medikamente oder toxische Stoffe ebenso derart machtvoll ist und eingebildete Wirkungen hervorruft wie die Angst, Sorgen, schlimme Erwartungen und Vorstellungen. Allein der Glaube, die Einbildung, die Vorstellung, der Wahn an Wirkungen oder Nebenwirkungen von Medikamenten und toxischen Stoffen, egal ob Präparate der Bezeichnung Placebo oder Nocebo, aktiviert Warnareale im Gehirn, der sich als Alarm übersetzt und körperliche Beschwerden sowie erst recht gedanklich-gefühlsmässige Unruhe und damit auch psychische Beeinträchtigungen hervorruft.
Löst der Placebo-Effekt gesundheitliche Besserung oder Heilung aus, so hat der Nocebo-Effekt eine genau gegenteilige Wirkung und ist gesundheitsschädlich, gefährlich und unter Umständen gar tödlich. Die diesbezüglich komplizierten Zusammenhänge von Gedanken und deren Gefühlen, der Psyche, Nerven und des Immunsystems sind dabei von immenser Bedeutung, das können die Psycho-Neuro-Immunologen schon seit geraumer Zeit nachweisen. Die üblichen verdächtigen Krankheitsauslöser wie Alter, Blutdruck, Körpergewicht und Cholesterinspiegel stellen dabei ein viel geringeres Risiko dar, als allgemein angenommen wird, denn vielmehr sind es die Gedanken und deren Gefühle, die für körperlich-gesundheitliche Beschwerden im Vordergrund stehen. Durch medizinische Langzeitstudien kann auch belegt werden, dass z.B. Menschen, die sich unberechtigt resp. grundlos als herzinfarktgefährdet halten, viermal häufiger an einem Infarkt sterben als andere, die sich nicht gross Gedanken und Gefühle darum machen. Und in bezug auf alle Infarkttode schätzen amerikanische Wissenschaftler, dass weltweit fünf Prozent auf Nocebo-Effekte zurückführen.