Wodurch wird ein Mensch zum Amokläufer ...
... und was kann der einzelne Mensch dagegen tun?
Der nachfolgende Vortrag wurde im Jahr 2003 gehalten. Der Amoklauf von Erfurt ereignete sich am Vormittag des 26. April 2002 am Gutenberg-Gymnasium in Erfurt. Dabei erschoss der 19jährige Robert Steinhäuser zwölf Lehrer, eine Sekretärin, zwei Schüler und einen Polizisten. Anschliessend tötete er sich selbst. Der Amoklauf mit 17 Todesopfern war der erste durch einen Schüler verübte Amoklauf an einer Schule in Deutschland. Danach sind immer wieder ähnliche Gewalttaten verübt worden, so dass man leider nicht davon sprechen kann, dass ein Einzelfall vorliegt. Bedingt durch die Überbevölkerung und ihre Folgen werden ähnliche Geschehen sich wohl in Zukunft bedauerlicherweise noch mehren.
Der letzte Amoklauf mit vielen Toten ereignete sich im schwäbischen Winnenden (Deutschland), am Vormittag des 11. März 2009 an der Albertville-Realschule und deren Umgebung in Winnenden, rund 20 Kilometer nordöstlich von Stuttgart, sowie einer in Wendlingen am Neckar. Dabei wurden 15 Menschen ermordet. Elf Menschen – einige von ihnen schwer verletzt – wurden in Krankenhäuser eingeliefert. Der 17jährige Täter, T. K., wurde nach mehrstündiger Flucht von der Polizei gestellt und erschoss sich schliesslich selbst.
Die Ursachen sowie Beweggründe für Amokläufe werden auch in den beiden FIGU-Schriften ‹Hass macht den Menschen zum Unmenschen› sowie ‹Waffen, falsche Erziehung, Töten, Krieg. Warum tötet der Mensch seinesgleichen oder sich selbst?› von Billy eingehend erklärt.
Christian Pfeiffer ist ein deutscher Kriminologe und derzeitiger Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN). Von 2000 bis 2003 war Pfeiffer Justizminister des Landes Niedersachsen.
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