Blödheit triumphiert

Im Monat Dezember 2009 ist der Klimagipfel in Kopenhagen zu Ende gegangen, den ich allerdings nur sehr am Rande verfolgt habe – trotzdem ist mir so einiges aufgefallen. Als erstes machte ich mir Gedanken darüber, als die Konferenz beinahe platzte, weil die Vertreter der Entwicklungs- und Schwellenländer den Industriestaaten vorwarfen, dass sie ihnen ihre Rechte auf Entwicklung beschneiden und auf ihrem Rücken weiter expandieren wollten. Dieser Vorwurf ist absolut unsäglich und er entspringt nichts anderem als einem ausgearteten Egoismus, der Machtgier und Profitsucht. Es sind nicht die Sorgen um das Wohlergehen des eigenen Volkes und die Verantwortung für die Menschen, sondern allein die nackte Angst, die eigenen Pfründe beschnitten zu sehen, die Anlass für solche Forderungen und für bodenlos dumme Äusserungen sind. Es kann beim Klimagipfel nicht einfach um wirtschaftliches Wachstum gehen – Ziel ist allein die Verhinderung klimatischer Katastrophen! Diese finden aber ihre Ursache nicht einfach im Wirtschaftswachstum und im damit verbundenen CO2-Anstieg, denn beides sind nur die äusseren Symptome für die eigentliche Krankheit unseres Planeten, und die wuchert wie ein Krebsgeschwür in einem menschlichen Körper und heisst schlicht und einfach: Überzüchtungstrieb zur Überbevölkerung! Das aber will weder gesehen noch eingesehen werden, denn was gibt es Schlimmeres, als im eigenen Recht auf Sexualität und Nachkommenschaft eingeschränkt zu werden – daran ist nicht zu denken! Und ohne dass über das persönliche Verhalten und dessen Folgen nachgedacht würde, kommt affektartig die bodenlos dumme Ausrede, dass jede Form von Bevölkerungsregulierung menschenverachtend, unmenschlich und unnötig sei, denn die Erde könne einerseits noch sehr viele Menschen mehr ernähren – die Ressourcen würden einfach ungerecht und ungleichmässig verteilt –, und andererseits sei es das gute Recht des Menschen, und sogar seine Pflicht, sich fortzupflanzen und Nachkommen zu zeugen, um sich die Erde untertan zu machen! Was allerdings beim Untertan-Machen der Erde herauskommt, zeigt schon allein die Notwendigkeit, dass Klimagipfel einberufen werden müssen! Und ebenso kurzsichtig wie darauf verzichtet wird, die eigentliche Ursache für den immer rascher fortschreitenden und immer tiefgreifender werdenden Klimazusammenbruch zu sehen, ist auch die Rechnung, die nicht gemacht wird: Es kann und darf nicht davon ausgegangen werden, dass der Mensch auf seine Errungenschaften verzichten und sich einschränken muss, denn das entspricht einem unzulässigen Zwang und ist ihm von Natur aus auch nicht gegeben. Ebenso wie die Natur im Übermass produziert, ist auch des Menschen Bedürfnis gegeben, aus dem Vollen zu schöpfen. Würde dieses Streben nach dem Angenehmeren, Einfacheren und Bequemeren nicht in seiner Natur liegen, würde der Mensch noch heute in natürlichen Felsenhöhlen oder auf den Bäumen leben, und es müsste weder über das Klima noch über die Überbevölkerung diskutiert werden.