Bevölkerungswachstum ohne Ende? – Schluss mit dem Tabu!

Der Umgang mit dem Thema Überbevölkerung kann verglichen werden mit einem Ozeandampfer, der mit voller Kraft geradewegs auf eine Gruppe Eisberge zusteuert, derweil
– die Besatzung mit den Passagieren darüber streitet, dass der Preis der Fahrkarten sinken und die Löhne der Angestellten steigen sollen;
– kritisiert wird, dass der Motor eine falsche Farbe aufweist oder dass zuwenig Treibstoff getankt wurde und vor dem Erreichen der nächsten Tankstelle ausgehen werde, worauf die Beschwichtigung folgt, dass sich das Problem mit etwas Gottvertrauen von selbst lösen wird, denn sicher werde unterwegs jemand eine neue Energiequelle finden oder entwickeln;
– in der Steuerkabine diskutiert wird, ob die Mannschaft paritätisch aus Vertretern verschiedener Länder zusammengesetzt werden muss, wobei eine Fraktion darauf beharrt, dass sie bei sämtlichen Entscheiden über ein Vetorecht verfügen muss;
– die Journalisten an Bord Berichte über die Liebschaften einzelner Passagiere verfassen, wobei einige unter ihnen sich immerhin besorgt darüber zeigen, dass die Zahl der Eisberge in Sichtweite ungewöhnlich ansteigt.
Und derweil fährt der Dampfer mit unverminderter Geschwindigkeit geradeaus.
In etwa entspricht diese absurde Situation dem Zustand der Länder und Regierungen unserer Erde, aber auch jenem des Grossteils der Massenmedien.
Beschäftigt man sich etwas genauer mit dieser Misere, dann taucht unweigerlich die Frage auf, warum jene Kreise, Organisationen und Parteien, die sich den Schutz der Umwelt auf die Fahne geschrieben haben und lautstark und mit teilweise theatralischen Aktionen für Nachhaltigkeit im Umgang mit den natürlichen Ressourcen plädieren und die vehement nach Massnahmen gegen den Klimawandel und dessen Auswirkungen schreien, sich wie der Teufel vor dem Weihwasser scheuen, das Grundübel aller grossen Probleme unserer Zeit endlich offen anzusprechen! Im grossen Massstab wird Geld gesammelt für den Schutz von Delphinen und Haien beim industriellen Fischfang, für den Schutz von Mooren, Magerwiesen, Regenwäldern und Vogelarten, für den Bau von Trinkwasser-Brunnen in Afrika, aber auch für Lebensmittelhilfe bei regelmässig auftretenden Dürren sowie für das Aufpäppeln von streunenden Hunden und Katzen, usw. usf. Und werden dann all die vielen Prospekte und Sammelaufrufe, die in unseren Briefkästen landen, genauer unter die Lupe genommen, stellt man fest, dass darin kaum jemals auch nur ein kleiner Hinweis zu finden ist, dass die meisten dieser Probleme überhaupt nur deshalb derart akut werden konnten und sich diesbezüglich Gegenmassnahmen aufdrängen, weil auf unserem Planeten seit 300 Jahren die menschliche Populationszahl richtiggehend explodiert ist und noch immer unvermindert rasant weiterwächst. Und tritt der seltene Fall ein, dass die Überbevölkerung thematisiert wird, fehlt praktisch immer der Hinweis auf praktikable und konkrete Massnahmen gegen diese ungeheure Bedrohung unserer Zivilisation!
Der Mensch hat leider die Tendenz, vor dem realen Elend der Mitmenschen, das in den nicht selten gestellten, manipulierten und häppchenweise servierten TV-Bildern nur ansatzweise aufblitzt, die ‹inneren Augen› zu verschliessen, und er zieht es häufig vor, den Kopf in den Sand zu stecken, in der Hoffnung, dass sich alle Probleme von selbst lösen werden. Vergeblich! Was im Privatbereich nämlich vorkommen kann, dass nach dem Schlaf ein Kopfschmerz verschwunden oder ein Ärger abgeflaut ist, funktioniert leider auf globaler Ebene nicht im gleichen Rahmen. Wenn eine Erdölquelle versiegt ist, ist es unrealistisch zu erwarten, dass diese nach einem Jahr wieder gefüllt ist, und die offenbar zunehmende Zahl von durch schwere Unwetter ausgelösten Katastrophen wird nicht kleiner, nur weil sich die in potentiellen Überschwemmungsgebieten lebenden Menschen dies so wünschen oder erhoffen.