Gedanken über die Überbevölkerung...

Wenn diese wächst, dann wächst auch der Gebrauch von Düngemitteln und Pestiziden, und dadurch wird der Erdboden zunehmend ausgelaugt und ärmer, sodass die Erosion der fruchtbaren Bodenflächen wächst. Wenn die Bodenflächen immer unfruchtbarer werden, nimmt auch die Agrarproduktion ab und demzufolge auch die Nahrungsmittelmenge. Wenn aber diese abnimmt, wächst die Zahl der unterer-nährten Bevölkerung und der Hungertoten. Wenn die Nachfrage nach materiellen Gütern und Energien steigt, dann steigt die Industrieproduktion und folglich auch der Rohstoffabbau, der Wasser- und Brennstoffverbrauch usw., wodurch die Erdressourcen verringert werden. Wenn aber die Erdressourcen immer mehr abnehmen, werden Kriege und Konflikte um diese Ressourcen häufiger. Und schliesslich: Wenn die Industrieproduktion wächst, wächst dementsprechend auch die Umweltverschmutzung, und wenn diese ständig wächst, werden das Leben und die Gesundheit der Menschen stark geschädigt.
Seither ist es unter den meisten Wissenschaftlern und Experten üblich geworden zu behaupteten, dass die von dieser zusammengesetzten Forschungsgruppe erstellten Berichte und Prognosen sich als völlig falsch erwiesen hätten, und sie versuchen, deren Mitglieder als sich irrende Kassandrarufer sowie als Fortschritts- und Wirtschaftsfeinde in Verruf zu bringen und als solche in die Annalen der Geschichte eingehen zu lassen. Allem Anschein nach wirkte der in diesem umstrittenen Studienbericht enthaltene Warnruf in der Wissenschaftsgemeinschaft sowie in der Politik als Stein des Anstosses. Doch wie leichtsinnig und unvernünftig die Argumente all jener waren und sind, welche die Thesen der Überbevölkerungsbekämpfer und Überbevölkerungswarner zurückweisen, ohne genug darüber nachzudenken oder einfach aufgrund ihrer erlernten Vorurteile und falschen Annahmen, ist sehr gut am Beispiel der folgenden Reaktionen auf den obengenannten Bericht über die Grenzen des Wachstums abzulesen: Erstens reagierten die Wirtschaftsvertreter empört darauf, weil sie davon ausgingen, dass eine Bevölkerungsreduzierung das Wirtschaftswachstum ernsthaft beeinträchtige und dadurch Stagnation und Stillstand in bezug auf Warenherstellung und technische Entwicklung erfolgen würden. Dass die verhältnismässig wenig bevölkerten skandinavischen Länder höchste Pro-Kopf-Einkommen, florierende Volkswirtschaften und gut funktionierende Wohlfahrtseinrichtungen aufweisen, wurde natürlich nicht in Betracht gezogen. Ausserdem ging man davon aus, dass eine Begrenzung bzw. Abnahme des Wachstums seitens des Westens den Ländern des Ostblocks zum Vorteil gereiche. Deshalb wurden die Urheber des Berichts als gefährliche Revoluzzer und Verräter des Westens bezeichnet. Es wurde auch eingewendet, dass der Fortschritt in bezug auf technische Erfindungen sowie die unsichtbare und vorsehungsähnliche Hand des Wirtschaftsmarkts und dessen natürliche Gesetze zukünftig jedes Ressourcenverknappungsproblem lösen würden und dass deshalb überhaupt kein Grund bestehe, sich Sorgen um das Bevölkerungswachstum zu machen.