Über die Möglichkeit ein Eigentor zu schiessen...

..., ohne es zu merken

Am 1. April 2007 wollte es die Fügung, dass ich es im Rahmen meines Sonntagsdienstes mit einer angemeldeten Religionslehrerin und ihren Schülern zu tun hatte, in deren Vorhut ein Mann erschien, der erklärte, dass er zu eben dieser Dame gehöre. Obwohl das Wetter sonnig und ziemlich warm war, erklärte er, dass er etwas erkältet sei und es vorziehe, sich drinnen aufzuhalten, weshalb ich die 7köpfige Gruppe in den Besucherwohnwagen führte, was sie sichtlich überraschte und auch etwas zu enttäuschen schien.
Aufgrund der gestellten Fragen wurde mir sehr schnell klar, dass es nicht nur um einfache Auskünfte für die Jugendlichen ging, die angeblich Material für einen Vortrag wollten, sondern dass dahinter ganz offenbar die Absicht stand, die FIGU vor den Augen der Religionsschüler als verkappte Sekte zu entlarven. Was mir ganz grundsätzlich sauer aufstiess war die Tatsache, dass die Jugendlichen die wenigsten Fragen selbst stellen und formulieren konnten, sondern dass in vielen Fällen die Religionslehrerin als Sprachrohr der Jugendlichen fungierte, indem sie Fragen stellte, von denen sie erklärte, dass die jungen Menschen darüber Auskunft erhalten wollten. Natürlich stimmten die wohlerzogenen Jugendlichen und Kinder jeweils zu, denn ganz offensichtlich waren sie sich nicht gewohnt, ihre eigene Meinung frei darlegen und vertreten zu können. Andererseits verstärkte sich bei mir nach und nach der Eindruck, dass der Mann und die Religionslehrerin quasi als Begleitschutz der Jugendlichen mitgekommen waren, um sie vor dem möglichen verderblichen Einfluss der FIGU zu schützen und ihnen gleichzeitig zu zeigen, wie man eine Sekte entlarven kann und woran man sie erkennt. Fragen nach Ritualen oder Bemerkungen, dass das Leben auf den Plejaren ja eigentlich das Paradies sei machten mich nicht nur hellhörig, sondern, wenn die Absicht so klar auf der Hand liegt, auch wütend.
In den Gedanken von Menschen, die nicht in der Lage sind, mit offenem Visier zu kämpfen und offen darzulegen, mit welchen Absichten sie bei uns erscheinen, müssen sich gewaltige Bigotterie und Schleimigkeit eingenistet haben, denn schliesslich geben wir offen und ehrlich Auskunft, und zwar allen, die uns fragen – nur dürfen sie dann halt die Antwort nicht scheuen. Aber eben, wenn man der Meinung ist, dass man vor sich ein gläubiges und abhängiges Schäfchen eines Sektengurus hat, das nichts anderes kennt als die Hymne auf den grossen Meister und das deshalb arglos in die gestellten Fallen tappt, dann kann man sich leicht täuschen. Und wie so oft bei Menschen mit unlauteren Absichten, geht der Schuss nach hinten los resp. man schiesst ein Eigentor nach dem andern, weil man vor lauter Voreingenommenheit die Tatsachen nicht mehr zu erkennen vermag und auch nicht merkt, dass man sich längst selbst entlarvt hat. Jedenfalls hat diese Haltung und die unausgesprochene Unterstellung nichts mit der FIGU zu tun, denn wir lassen die Menschen ihr eigenes Leben leben, das sie nach ihrem Gusto und nach ihrer Façon gestalten können, wie es ihnen beliebt. Zu meinen, dass wir alle nicht ganz richtig im Kopf und von Billy als grossem Meister abhängig und ihm hörig seien, nur weil er Kontakt zu Ausserirdischen hat und weil dies mit den Erfahrungen gewisser Menschen, die sich auf ihren intellektuellen und wissensmässigen Stand etwas einbilden, nicht vereinbar ist, zeugt von Intoleranz, Phantasielosigkeit, Engstirnigkeit, Selbstgerechtigkeit und von einem bedauerlichen Mangel an menschlicher Grösse. Aber klar, wenn man sein ganzes Leben lang der absoluten Überzeugung war, rechtens zu handeln und die Wahrheit für sich gepachtet zu haben und wenn man glaubt, andere aufgrund der eigenen Ansichten einfach abstempeln zu dürfen, dann wird es natürlich schwierig, wenn man plötzlich mit Wahrheiten konfrontiert wird, die sich dem eigenen Erfahrungsbereich entziehen. Logik und gesunder Menschenverstand sind nicht jedermanns Sache und besonders dann nicht, wenn einem die persönliche Voreingenommenheit in die Quere kommt.