Leserfragen

Das kann er spätestens dann, wenn er ab dem siebenten Altersjahr seine Selbsterziehung beginnt und seine sich entwickelnden Interessen wahrnimmt. Ab diesem Zeitpunkt also vermag der Mensch bereits bewusst über sich selbst zu bestimmen und auch bewusst seine Interessen wahrzunehmen. Zwar beginnt dieser Prozess im kleinen schon in jüngeren Jahren, doch die eigentliche diesbezüglich bewusste Form ergibt sich erst ab dem siebenten Lebensjahr. Das ist mal das eine, dass der Mensch nämlich in jeder Beziehung in sich die Freiheit trägt, über sich, seine Lebenserziehung und Lebensinteressen ebenso selbst zu bestimmen wie auch in bezug auf seine Gedanken, Gefühle und seine Bewusstseinsausrichtung. Dazu kommt aber, seit es Religionen und Sekten gibt, der Umstand, dass bereits die Kinder von ihren Erziehenden mit irren Religions- und Sektenlehren beharkt und in deren Unsinn gezwängt werden, nebst dem, dass die erbmässige Veranlagung des Glaubens mitarbeitet, dass sich der Mensch in der Regel in eine religiöse Glaubensrichtung entwickelt. Das sind Dinge, die Ihnen offensichtlich nicht klar sind, wie auch nicht, dass der Mensch gesellschaftlichen Normen unterworfen ist, deren er sich nur durch Eigeninitiative entledigen kann, wenn er die Motivation, den Mut, die Energie und die Kraft dazu aufbringt. Die Macht der gesellschaftlichen Norm aber ist in der Regel mächtiger als der einzelne Mensch, folglich er dieser ebenso unterliegt wie dem religiösen oder sektiererischen Glauben, der ihm vielseitig eingepaukt wird, weil der Glaube ein Erbgut ist, das auf die Eltern zurückführt.

Was Sie in Absatz zwei schreiben in bezug auf ‹Wahre Veränderungen›, kann so nicht stehengelassen werden, denn es entspricht einer vedischen Unsinnigkeit, weil weder durch praktische Übungen noch durch sonst irgend etwas eine «Erweiterung des individuellen Geistes zum kosmischen Geist» stattfinden kann, so also auch keine «konkrete Erfahrung des alldurchdringenden, ewigen Seinzustandes (Aatma, Brahman)» möglich ist. Wahrheitlich hat der Mensch in keiner Art und Weise irgendwelchen Einfluss auf den individuellen Geist, weil dieser unantastbar und also durch den Menschen auch nicht manipulierbar oder sonstwie beeinflussbar ist. Der Geist des Menschen, der individuelle Geist resp. die Geistform ist ein winziges Teilstück rein schöpferischer Natur in voller Selbständigkeit, folglich er nur gemäss den schöpferischen Gesetzmässigkeiten lebt und sich selbst evolutioniert gemäss der Evolution des Bewusstseins, wobei dieses jedoch keinerlei bewussten oder unbewussten Einfluss auf den Geist ausüben kann. Also ist es auch unsinnig, das Ganze als «konkrete Erfahrung des alldurchdringenden, ewigen Seinzustandes, die universelle Existenz» zu bezeichnen, denn ein solcher Zustand ist allein der allumfassenden Schöpfung, dem Universalbewusstsein, eigen, und dieser Zustand kann vom Menschen unter keinen Umständen erreicht oder auch nur verstandesmässig erfasst werden. So kann also das Bewusstsein, das Sie im Unverstehen mit dem Geist gleichsetzen, auch mit etwas Praxis nicht mit dieser ‹neuen Erfahrung› durchtränkt werden, das immer wieder in die Farbe (‹Sein›) getaucht und an die Sonne gelegt resp. der ‹Aktivität› ausgesetzt wird, damit die Farbe ‹Sein› auch unter widrigsten Umständen stabil bleibt. Übrigens, das ist Ihnen offensichtlich auch nicht bekannt, bedeutet das ‹Sein›, wie Sie schreiben, das materielle Leben resp. das materielle Dasein, während ‹SEIN› die wahre Existenz der Schöpfung sowie der Absolutumformen und des SEIN-Absolutums bedeutet, folglich also die Schreibweise darüber bestimmt, wovon eigentlich die Rede ist.