Auszug aus dem 251. Kontaktgespräch vom 3.2.1995

Das Dokument fasst im Grunde offiziell in Worte, was seit längerem US-Politik ist. Das amerikanische Militär hat bereits Milliarden von Dollars für die Entwicklung von Waffen ausgegeben, die im Weltraum stationiert werden sollen - darunter Technologie für Attacken auf irdische Ziele und feindliche Satelliten.

Die neue Sicherheitsdoktrin fürs All enthält gehörige politische Sprengkraft, wie schon erste Reaktionen von Kritikern in den USA zeigen: Das neue Dokument habe einen «sehr unilateralen Ton», sagte Theresa Hitchens, Leiterin des Center for Defense Information in Washington. Es öffne die Tür zu einer «Kriegsstrategie für den Weltraum».

Weltraum-Verbot für Gegner der USA

Das dürfte noch untertrieben sein, denn in dem Dokument wird kaum verhüllt, dass es sich hier bereits um eine militärische Strategie handelt: «Die Handlungsfreiheit im Weltraum ist für die Vereinigten Staaten genauso wichtig wie die Macht in der Luft und zur See», heisst es in der ‹National Space Policy›. Man werde «andere davon abbringen oder abschrecken», die Ausübung der amerikanischen Rechte im Weltraum zu stören oder auch nur Technologien zu diesem Zweck zu entwickeln. Man werde «auf Eingriffe antworten» und «falls nötig die Benutzung von Weltraumtechnologie unterbinden, die US-Interessen feindlich ist».

Mit anderen Worten: Sollte eine andere Nation auch nur den Versuch unternehmen, mit den USA im Weltraum militärisch zu konkurrieren, bekommt sie es mit der US-Regierung zu tun. Das könnte durchaus eine verklausulierte Drohung mit Präventivschlägen sein - nicht nur aufgrund der Tatsache, dass Bush und seine Mitstreiter in der Vergangenheit durchaus weit gefasst haben, wer oder was den US-Interessen zuwiderläuft.