Über die Verkennung und Missachtung des Schöpfungsgesetzes

Die korrupten saudischen Fürsten bzw. Scheichs erlaubten also den Amerikanern im Vorfeld des ersten Irakkrieges (1990-1991) die Einrichtung von strategischen Militärstützpunkten und Flugbasen auf ihrem Gebiet, etwas, das vielen Muslimen und speziell den radikalen und fanatischen ehemaligen Mujaheddin als eine Entweihung heiligen islamischen Bodens und somit als unheilvolle und unverzeihliche Blasphemie erschien, denn das heutige Saudi-Arabien war Geburtsland des Propheten Mohammed, und dort befinden sich die heiligen Stätten des Islam: Mekka und Medina. Der Affront und die damit verbundene tiefe Verletzung ihrer religiösen Gefühle veranlasste viele der ehemaligen Gotteskrieger und auch den saudischen Multimillionär, US-Geschäftspartner und Verbündeten bei der Finanzierung der Mujaheddins, Osama bin Laden, die Augen gegenüber dem wahren Wesen und Ziel US-Amerikas sowie gegenüber einigen seiner arabischen Vasallenstaaten zu öffnen. Der Hass begann in grossem Mass in ihnen zu wachsen, bis er immer mehr von ihrer Psyche und ihrem Bewusstsein Besitz ergriff. Sie konnten es nicht ertragen, dass das vermeintliche ‹Land der Freiheit› ihre religiöse Befindlichkeit so brutal mit Füssen trat und auch nicht, dass sogar einige arabische und islamische Staaten - wie eben Saudi-Arabien - den ‹ungläubigen› Amerikanern erlaubten, vom heiligen Boden aus militärische Angriffe gegen einen anderen arabischen und von Muslimen bewohnten Staat zu starten. Das war sozusagen der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. So geschah es noch einmal, dass ehemalige Freunde und Verbündete der USA plötzlich zu deren Erzfeinden wurden, und aus der einmal geöffneten Pandora-Büchse viel Übel herauskam und wie giftige Schläge auf die ehemaligen Beschwörer zurückschlug. Das war die Geburtsstunde der weltweiten Terrororganisation Al-Qaida, die zur Zeit des afghanischen Guerillakrieges durch deren Führer und Drahtzieher Osama Bin Laden ins Leben gerufen wurde. Unter seiner Mitwirkung und seinem finanziellen Beistand entstand ein Rekrutierungs- und Unterstützungsnetzwerk für Kämpfer des Heiligen Krieges, wobei das Ganze in Afghanistan auf- und ausgebaut wurde. Die rekrutierte Masse fanatisierter und für einen religiös motivierten Krieg aufgehetzter Menschen stellte fortan einen immer grösseren Destabilisierungsfaktor und im Endeffekt eine tödliche Gefahr für den Westen und auch für viele arabische Länder dar.