Papst beendet Bayern-Reise
Papst beendet Bayern-Reise Gott sei Dank!, wäre man fast versucht zu sagen. Seit bekannt ist, dass Religiosität eine Krankheit ist, die genmässig übertragen wird und sich in den Schläfenlappen festsetzt, würde es vielleicht leichter fallen, die religiösen Fanatiker nur als arme Irre zu betrachten, wenn ihre Taten nicht so gefährlich wären. Zur Entspannung der gegenwärtigen Weltlage hat jedenfalls die Äusserung des Papstes in Regensburg nicht beigetragen. Wie der Presse zu entnehmen war, reagierten die Muslime empört auf die Worte «Mohammed habe nur Schlechtes und Inhumanes in die Welt gebracht». Wie gesagt, zum Weltfrieden hat dieses Zitat sicher nicht beigetragen. Es geht auch nicht um den Frieden – es geht wieder einmal mehr nur um die Macht. Worum es den grossen Massen geht, die ihre Begeisterung zum Ausdruck brachten und den Papst mit ihrer starken Religiosität tief bewegt und beeindruckt haben, kommt vielleicht in den Abschiedsworten des Ministerpräsidenten von Bayern zum Ausdruck: «Sie sind der Papst unserer Herzen geworden.» Um Herzensangelegenheiten also? Möglicherweise hat ihr Herz eine direkte Verbindung zum vorgenannten Schläfenlappen, der eigentliche Denkapparat kann damit wohl elegant umgangen werden. Es ist eine altbekannte Tatsache, dass in Glaubensfragen ein waches, kritisches Bewusstsein nicht erwünscht und nötigenfalls ausgeschaltet oder kaltgestellt wird. Dass dieser Institution, die von jeher rücksichtslos alles aus dem Weg geräumt hat, was sich ihrem Machtstreben in den Weg stellte, immer noch mit so viel Begeisterung zugejubelt wird, weckt nicht nur Angst, sondern auch allergrösste Befürchtungen für die nahe und weitere Zukunft der Menschheit dieses Planeten.
Während Filmemacher in geduldiger, einfühlsamer Weise in jahrelangem Einsatz israelische und palästinesische Jugendliche zu einem Dialog zusammengebracht haben und damit einen minimal winzigen Ansatz schufen, um Vorurteile und Hassgefühle abzubauen, geht der Oberbonze der katholischen Kirche hin und hält ein Zündholz an die Gasleitung oder in diesem Fall eher an die Ölleitung. Jedem nur einigermassen vernünftig denkenden Menschen sollte inzwischen klargeworden sein, dass wir alle auf einem Pulverfass sitzen und es äusserst gefährlich ist, in der Gegend ‹herumzuzündeln›.
Hauptthema der Reise des Papstes durch Deutschland sei seine Forderung nach einer Rückbesinnung auf die christlichen Werte gewesen. Was diese jedoch beinhalten ist den Christen wohl selbst nicht klar, wie eine kurze Recherche im Internet ergab. Nicht weiter verwunderlich, denn ein Glaube, der sich auf ein Buch beruft, das sich selbst in jedem zweiten Satz widerspricht und derart unlogisch aufgebaut ist, dass sich die Hirnwindungen heillos verstricken, sobald versucht wird, einen Durchblick zu gewinnen, kann nur zu einem irren Glauben führen – niemals jedoch zur Vernunft. Im weiteren habe der Papst die Katholiken zu einer stärkeren Zuwendung zur Gottesmutter Maria ermuntert. Warum wohl? Will er damit an jenen Zeitpunkt der Geschichte anknüpfen, als es mit der Einführung der Marienverehrung dem missonierenden Christentum endlich gelang, sich zu etablieren? Bei der Christianisierung stellte sich der römischen Kirche nämlich das Problem, dass die missionierte Bevölkerung immer wieder zu ihren heidnischen Göttinnen zurückkehrte.